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Prisma
Schwanger trotz Gebärmutterhalskrebs
Die Therapie eines Gebärmutterhalskrebses war bis jetzt in aller Regel eine vollständige Entfernung der Gebärmutter. Sie bedingte also, dass die betroffene Frau anschließend keine Kinder mehr bekommen konnte. Zwei Londoner Krankenhäuser, das Bartholomew's Hospital und das Royal Marsden Hospital, bieten mittlerweile einen weniger radikalen Eingriff zur Behandlung der Krebserkrankung an. Entfernt wird dabei nur der Gebärmutterhals und ein kleiner Teil des Gebärmuttergewebes. Die Gebärmutter selbst bleibt jedoch intakt, die Fähigkeit, Kinder bekommen zu können, somit erhalten.
Wie die Onkologen der beiden Krankenhäuser in der Fachzeitschrift "British Journal of Obstetrics and Gynaecology" berichten, behandelten sie 50 Frauen mit ihrer Operationstechnik. Ein Teil der Frauen wurde nach dem Eingriff auf natürlichem Weg schwanger. Ein erneuter Ausbruch der Krebserkrankung wurde nur bei einer Frau beobachtet. Obwohl der Eingriff also weniger radikal ist, scheint er relativ sicher zu sein.
Allerdings kommt er nur dann in Frage, wenn sich der Gebärmutterhalskrebs im Anfangsstadium befindet. Bei fortgeschrittenen Tumoren ist nach wie vor eine vollständige Gebärmutterentfernung bzw. eine radikale Strahlentherapie notwendig. Um einen wirklichen Benefit von der neuen Operationstechnik zu erhalten, müsste somit das Krebsfrüherkennungsprogramm intensiviert werden. ral
Quelle: British Journal of Obstetrics and Gynaecology 2001, Vol. 108, Nr. 8, S. 882 - 885
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