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Asthma: Schon jedes achte Kind betroffen

Asthma im Kindesalter nimmt immer mehr zu. Allein in den vergangenen fünf Jahren ist der Anteil der Kinder mit typischen Asthmasymptomen im Alter von sechs bis sieben Jahren um 33% gestiegen.

Das ist das Ergebnis einer Studie am Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Münster, in der als Teil der ISAAC-Studie (International Study of Asthma and Allergies in Childhood) nach 1994/1995 nun erneut 8000 Schüler zu Asthma- und Allergiesymptomen befragt wurden. Die eine Hälfte der Schüler waren Abc-Schützen im Alter von sechs bis sieben Jahren, die andere Hälfte Jugendliche im Alter von 13 bis 14 Jahren. Professor Ulrich Keil und Privatdozent Dr. Stephan Weiland, Leiter der Studie aus Münster, berichteten, dass der Anteil der Abc-Schützen mit Asthmasymptomen in den Jahren zwischen 1995 und 2000 von 9,6% auf nun 12,8% zugenommen hat. Somit ist jedes achte Kind betroffen. Bei Jugendlichen ist der Anteil mit Asthmasymptomen von 14,1% im Jahr 1995 auf heute 17,5% gestiegen. Die Ursachen für diese Zunahme sind laut Professor Keil noch weitgehend ungeklärt. In Münster waren Straßenverkehr, Feuchtigkeitsschäden und Schimmelpilzwachstum in Schlafräumen sowie Belastungen durch passives oder aktives Zigarettenrauchen Risikofaktoren.

Heuschnupfensymptome konnten in der ISAAC-Studie bei 16,1% der Sechs- bis Siebenjährigen und bei sogar 31,6% der 13- bis 14-Jährigen festgestellt werden. Bei etwa jedem dritten Kind mit allergischer Rhinitis kommt es zu einem Etagenwechsel, es entwickelt sich ein allergisches Asthma bronchiale. Kinderarzt Professor Wolfgang Leupold: "Wir haben in Deutschland jährlich noch immer 5000 Todesfälle durch Asthma. Früherkennung ist der erste Schritt, um das zu ändern." äda

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