Prisma

Frust und Freude fördern die Zigarettensucht

Ärger oder Angst, aber auch Glücksgefühle können Menschen an den Glimmstängel fesseln. Welches Gefühl als überwiegender Auslöser fungiert, scheint eine Frage des Geschlechts zu sein.

Das haben Wissenschaftler der Universität Californien nun herausgefunden. Wie sie in der Zeitschrift "Nicotine & Tobacco Research" schreiben, unterzogen sie 25 weibliche und 35 männliche Raucher im Alter zwischen 18 und 42 Jahren zwei 24-stündigen Beobachtungszyklen. Die Männer und Frauen mussten kleine Überwachungsgeräte bei sich tragen, die - abgesehen von den Schlafzeiten - etwa alle 20 Minuten den Blutdruck maßen.

Bei jeder Messung sollten die Probanden ihren Aufenthaltsort, ihre momentane Tätigkeit und ihre Stimmung in einem Tagebuch notieren. Außerdem waren sie angehalten, Blutdruckmessungen vor und nach dem Rauchen vorzunehmen und diese Daten ebenfalls zu vermerken.

Die Auswertung der Daten zeigte, dass sowohl Männer als auch Frauen verstärkt dann rauchten, wenn sie Ärger verspürten, Männer sogar noch häufiger als Frauen. Gleiches beobachteten die Wissenschaftler, wenn die Studienteilnehmer traurig waren. Angst begegneten die Raucher und Raucherinnen ebenfalls ähnlich oft mit dem Anzünden einer Zigarette. Frauen tendierten außerdem dazu, auch positive Gefühle mit einer Zigarette zu krönen. Männer ließen in dieser Stimmung den Glimmstängel hingegen stecken. pte/ral

Quelle: Nicotine & Tobacco Research 2001, Vol. 3, Nr. 3, S. 235 - 248

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