- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 40/2001
- Neues Antibiotikum: ...
Arzneimittel und Therapie
Neues Antibiotikum: Linezolid in Deutschland zugelassen
Linezolid ist zugelassen zur Behandlung von hospitalisierten Patienten mit den Indikationen nosokomiale Pneumonie, ambulant erworbene Pneumonie und schwere Haut- und Weichteilinfektion, die durch Linezolid-empfindliche Erreger verursacht sind. Linezolid verhindert das Wachstum und die Ausbreitung grampositiver Bakterien wie Streptokokken, Staphylokokken und Enterokokken, indem es die bakterielle Proteinbiosynthese zu einem sehr frühen Zeitpunkt unterbricht. Kreuzresistenzen mit anderen Antibiotika sind aufgrund des einzigartigen Wirkmechanismus nicht bekannt.
Das Präparat wird sowohl als gebrauchsfertige Infusionslösung als auch in zwei oralen Darreichungsformen (Tabletten, Granulat) erhältlich sein. Die Standarddosierung von 2 x 600 mg gilt für alle Indikationen, alle Darreichungsformen und für alle Patienten, unabhängig vom Vorliegen einer Leber- oder Niereninsuffizienz.
Grampositive Bakterien gelten als eine der größten Herausforderungen unter den Krankenhausinfektionen. Klinische Studien an mehr als 4000 Patienten wie auch Therapieerfahrungen mit ca. 80 000 Patienten in den USA und Großbritannien belegen hier die Wirksamkeit von Linezolid, vor allem auch im Kampf gegen jene Erreger, die bereits gegen andere Antibiotika resistent sind.
Milde Nebenwirkungen
Linezolid ist im Allgemeinen gut verträglich. Die Nebenwirkungen ähneln jenen, die auch für vergleichbare Antibiotika beobachtet werden. Am häufigsten werden von den mit Linezolid behandelten Patienten milde und zeitlich begrenzte Formen von Diarrhö, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen genannt. Bei bestimmten Patienten sollten periodisch Blutbildkontrollen erfolgen, während sie mit Linezolid behandelt werden.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.