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- DAZ 48/2001
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Arzneimittel und Therapie
Herzstillstand: Amiodaron wirksamer als Lidocain
Üblicherweise wurde bisher bei Herzstillstand, wenn sich andere Reanimationsmaßnahmen als erfolglos erwiesen haben, das Antiarrhythmikum Lidocain zur Behandlung eingesetzt. Die jüngste Studie zeigt jedoch, dass dieses häufig eingesetzte Mittel eventuell nicht die beste Lösung darstellt.
Direkter Vergleich mit Lidocain
Bei der ALIVE-Studie (Amiodarone versus Lidocaine In pre-hospital Ventricular fibrillation Evalution) handelt es sich um eine Studie, in der häufig eingesetzte Antiarrhythmika miteinander verglichen werden. Die Studie untersuchte die Wirksamkeit von Lidocain im Vergleich zu intravenös verabreichtem Amiodaron. Zu diesem Zweck verfolgte die Untersuchung 347 randomisierte Patienten mit Herzstillstand, bei denen drei Defibrillationen erfolglos waren und die in einer verblindeten Studie eines der beiden Arzneimittel verabreicht bekamen.
Die ALIVE-Studie ergab, dass 22,8% der Patienten mit Herzstillstand, die intravenös Amiodaron erhielten, lebend in die Klinik eingeliefert wurden, während dies bei nur 12% der mit Lidocain behandelten Patienten erreicht wurde. Von den Patienten, die innerhalb von 24 Minuten medikamentös behandelt wurden, erreichten 28% der mit Amiodaron i. v. behandelten Patienten lebend die Klinik, bei den mit Lidocain behandelten Patienten waren es lediglich 14% (p = 0,005).
Betrachtet man die Patienten, bei denen die Behandlung nach Herzstillstand erst nach Ablauf dieser 24 Minuten eingeleitet wurde, war intravenös verabreichtes Amiodaron bezüglich der Zahl der lebend in eine Klinik überführten Patienten dreimal so wirksam (18%) wie Lidocain (6%).
Vorteil auch nach verzögerter Behandlung
Die Daten der ALIVE-Studie decken sich mit den Ergebnissen der ARREST-Studie (Amiodarone in Out-of-Hospital Resuscitation of Refractory Sustained Tachyarrhythmias). Bei der ARREST-Studie handelte es sich um eine prospektive Doppelblind-Studie, in die 504 auswertbare Patienten mit Kammerflimmern oder einer pulslosen ventrikulären Tachykardie aufgenommen wurden, bei denen die Defibrillation (mindestens 3 präkardiale Schocks) erfolglos geblieben war. Die so selektionierten Patienten wurden nach Verabreichung von 1 mg Adrenalin randomisiert einer Therapie mit Amiodaron (300 mg i. v.) oder Plazebo zugeordnet.
Bezogen auf den primären Endpunkt der Studie, den Anteil der überlebenden und stationär aufgenommenen Patienten, zeigte sich in der Amiodaron-Gruppe eine signifikant höhere Erfolgsrate als in der Plazebogruppe, entsprechend einer Verbesserung um 29%. Interessant dabei ist die Beobachtung, dass der Vorteil von Amiodaron auch bei jenen Patienten zu beobachten war, die erst nach einer größeren Verzögerung behandelt worden waren. Erwartungsgemäß war zwar die Erfolgsrate in den ersten Minuten am höchsten, danach machte es aber keinen wesentlichen Unterschied, ob die Behandlung zwischen der 17. und 19. Minute oder der 25. und 55. Minute begann.
Intravenös verabreichtes Amiodaron zeigte sich im direkten Vergleich zum Antiarrhythmikum Lidocain als beinahe doppelt so wirksam, wenn es darum geht, Patienten nach einem Herzstillstand am Leben zu halten.
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