Prisma

Ultraschalluntersuchungen sind Lärmbelästigung für das Ungeborene

Was sich für die werdende Mutter nur ein wenig glibberig anfühlt, ist für das Ungeborene echter Stress. Wissenschaftler von der Mayo Klinik in Rochester haben nachgewiesen, dass sich Ultraschalluntersuchungen für das Kind etwa so anhören, als ob eine U-Bahn in die Haltestelle rattert.

Für die Schwangere und für den Arzt ist Ultraschall eine stille Angelegenheit. Die Schallwellen sind mit ihrer Frequenz zwischen zwei und 20 Megahertz für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar. Im Mutterleib stellt sich die Situation allerdings ganz anders dar. Zwar ist Ultraschall auch dort "unhörbar", wie die amerikanischen Wissenschaftler jedoch zeigen konnten, löst er in der Gebärmutter Vibrationen aus, die offenbar ziemlich "laut" werden.

Mithilfe eines winzigen Unterwassermikrofons, das in die Gebärmutter einer Versuchsperson eingesetzt wurde, erfassten die Forscher die Auswirkungen des Ultraschalls. Sie registrierten Vibrationswerte mit einer Lautstärke von 100 Dezibel. Das bedeutet eine erhebliche Lärmbelästigung für das Ungeborene, bedenkt man, dass bei Erwachsenen regelmäßige Lärmbelastungen von 60 Dezibel bereits gesundheitliche Schäden verursachen können. Eine Gefahr soll die Ultraschalluntersuchung für das Kind dennoch nicht darstellen. Die Lärmbelastung sei dafür zu kurz, so die Studiendurchführenden. ral

Quelle: Lancet 2001, Vol. 358, Nr. 9290, S. 1343-1344

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