Prisma

Das Handy als Stethoskop

Mobiltelefone sind nicht nur praktisch, wenn es gilt, schnell die Sanitäter zu rufen. Sie können sogar die Funktion eines Stethoskops übernehmen. Bei Asthmapatienten könnten sie daher zur Überwachung der Lungenfunktion eingesetzt werden.

Atemgeräusche sind bei der Diagnose und Verlaufsüberwachung von Asthmapatienten ein wichtiger Indikator. Normalerweise werden die Atemgeräusche im Labor aufgezeichnet und mit dem Computer analysiert. Technische Einrichtungen, die sich zum Aufzeichnen und Übermitteln der Atemgeräusche eignen, gibt es jedoch nicht nur dort, sie sind in vielen Läden zu kaufen: Die Rede ist von Handys und Freisprechgarnituren.

Dass sich diese diagnostisch einsetzen lassen, ist einem schottischen Team von Medizintechnikern und Ärzten aufgefallen. Es zeichnete mit einem handelsüblichen Freisprechmikrofon die Atemgeräusche von zwanzig Asthmapatienten und gesunden Vergleichspersonen auf. Die Signale übermittelte es über einen kostenlosen Internetdienst an einen Computer. Schon nach fünf Minuten war die Aufzeichnung analysiert. Die Qualität genügte den Ansprüchen einer üblichen Laboruntersuchung. astra

Quelle: Lancet 2001, Vol. 358, Nr. 9290, S. 1343-1344

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