Arzneimittel und Therapie

Calcium-Antagonisten: Kardiovaskulärer Schutz und Organprotektion durch Amlod

Moderne Antihypertensiva wie der Calcium-Antagonist Amlodipin (Norvasc) besitzen neben ihrer blutdrucksenkenden Wirkung weitere positive Effekte, die auch im direkten Vergleich mit Präparaten wie Nitrendipin und Felodipin in Studien hervortreten, wie Pfizer mitteilte. Innerhalb dieser Wirkstoffgruppe ergeben sich erhebliche Unterschiede im Hinblick auf das hämodynamische Wirkprofil und die pharmakokinetischen Eigenschaften einzelner Substanzen.

So sind kurz wirksame Dihydropyridine außer durch ihre ungenügend lange Wirkdauer auch durch einen raschen Wirkungsbeginn mit häufig beobachteter neurohumoraler Gegenregulation charakterisiert. Ein sehr schneller Wirkungseintritt, wie er z. B. unter Nitrendipin möglich ist, kann eine Sympathikusaktivierung zur Folge haben. Diese bringt die Gefahr einer reflektorischen Herzfrequenzsteigerung mit sich. Infolge einer nicht ausreichenden Wirkdauer bei Einmalgabe können Therapielücken nachts und in den frühen Morgenstunden entstehen. Durch die zirkadiane Rhythmik bedingt, sind Patienten aber gerade zu dieser Zeit durch einen sprunghaften Anstieg kardiovaskulärer Ereignisse gefährdet.

Gleichmäßige 24-Stunden-Blutdrucksenkung

Dass durch eine einmal tägliche Gabe von Amlodipin bis in die risikoreichen frühen Morgenstunden eine gleichmäßige Blutdrucksenkung gewährleistet ist, zeigen plazebokontrollierte Ergebnisse einer 24-Stunden-Blutdruckmessung bei Hypertoniepatienten. Unter Nitrendipin ist dagegen bei einmal täglicher Verabreichung (20 mg) eine ausreichende Blutdruckeinstellung kaum möglich, da bereits nachts die antihypertensive Wirkung nur deutlich geringer und früh morgens praktisch nicht mehr vorhanden ist.

Organprotektion

Eine wirksame medikamentöse Blutdrucksenkung verlangsamt die Progression der Niereninsuffizienz bei allen Nierenkrankheiten, die mit einer Hypertonie einher gehen. Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass auch dieses Voranschreiten hochdruckbedingter Nierenschäden durch Amlodipin positiv beeinflusst werden kann. In einer Langzeituntersuchung bei Patienten mit renaler Funktionseinschränkung war die antiproteinurische Wirkung von Amlodipin mit der von ACE-Hemmern vergleichbar. Auch die jährliche Reduktion der Kreatinin-Clearance konnte durch Amlodipin vergleichbar den ACE-Hemmern verlangsamt werden.

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