Ernährung aktuell

Brust oder Flasche: Gestillte Babys sind gesünder

Muttermilch ist die beste Nahrung, die eine Mutter ihrem Säugling in den ersten vier bis sechs Monaten bieten kann. Das belegt nun auch eine von kanadischen Wissenschaftlern durchgeführte Studie. Babys, die gestillt werden, leiden nach dieser Untersuchung seltener an Magen- und Darminfektionen, Allergien und Hauterkrankungen als Flaschenkinder.

Die Daten von insgesamt 16 000 Kindern im ersten Lebensjahr werteten die Forscher für ihre Studie aus. Die Ergebnisse, die in einer der letzten Ausgaben der Fachzeitschrift "Journal of the American Medical Association" veröffentlicht wurden, belegen, dass Stillen eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen für den Nachwuchs hat. So litten beispielsweise nur 9% der gestillten Kinder während der ersten zwölf Lebensmonate an Magen- und Darminfektionen, bei den Flaschenkindern waren 13% davon betroffen. Ebenfalls seltener wurden bei den gestillten Kindern Allergien und Hauterkrankungen beobachtet. Michael Kramer, der Leiter der Studie, dazu: "Wir können nur empfehlen, dass das Stillen immer die erste Wahl in der Säuglingsernährung bleibt und auch möglichst lange fortgesetzt wird."

In Deutschland scheint diese Forderung bereits Gehör gefunden zu haben. Nach den Ergebnissen des von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung erhobenen Ernährungsberichts 2000 ist Stillen hierzulande wieder groß in Mode: 99% der Frauen versuchen nach der Geburt ihr Kind zu stillen. Allerdings hält die Motivation zum Teil nur für wenige Tage an. Bei der Entlassung aus der Klinik liegt der Anteil der stillenden Mütter laut den DGE-Daten nur noch bei 73%. Nach 14 Tagen stillen nur noch 60% voll, gegen Ende des 2. Monats 42%, und am Ende des 6. Monats werden lediglich 10% der Säuglinge voll gestillt.

Als Grund dafür, dass so viele Wöchnerinnen das Stillen wieder abbrechen, nennt die DGE mangelnde Anleitung. Stillen, heißt es im Bericht, sei zwar die natürlichste Sache der Welt, sie müsse aber dennoch geübt werden. Um die Rate der stillenden Mütter zu erhöhen, sollte nach Ansicht der DGE die Stillberatung intensiviert werden und sich auch nicht nur auf das Wochenbett beschränken, sondern über die ersten Lebensmonate des Kindes fortgesetzt werden. Eine wichtige Voraussetzung dafür sei die Wiederaufnahme der Stillberatung in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Sinnvoll sei zudem, die Stillberatung mit einer weiterführenden Ernährungsberatung zur Einführung von Breikost zu kombinieren. ral

Quelle: JAMA 2001, Vol. 285, Nr. 4, S. 413 - 420; Essen und Trinken 2000 (Kurzfassung des Ernährungsberichts 2000)

Muttermilch ist die beste Nahrung, die eine Mutter ihrem Säugling in den ersten vier bis sechs Monaten bieten kann. Das belegt nun auch eine von kanadischen Wissenschaftlern durchgeführte Studie. Babys, die gestillt werden, leiden nach dieser Untersuchung seltener an Magen- und Darminfektionen, Allergien und Hauterkrankungen als Flaschenkinder.

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