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Private Krankenversicherung: Noch kein großes Wechselfieber

Bonn (im). Im ersten Halbjahr 2002 sind so viele Bürger von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung (PKV) gewechselt wie im Vorjahreszeitraum. Damit habe der von den gesetzlichen Kassen vermutete wesentlich höhere Zustrom in die privaten Unternehmen bisher nicht stattgefunden, erklärte der Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) am 30. Oktober in Köln. Dort erneuerte der Verband seine bekannte Forderung nach Auftragung der Pharmazentralnummer durch Apotheken.

GKV warnt vor drohendem Wechsel ...

Demnach haben sich 107 500 Personen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres neu einen Krankheitsvollschutz in der PKV gesucht, insgesamt sind über 7,8 Millionen Deutsche so versichert. Zur Zeit warnen die gesetzlichen Kassen (GKV) vor einem drohenden Wechsel besonders der freiwillig versicherten GKV-Mitglieder in die PKV angesichts der Ankündigung von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, die Pflichtversicherungsgrenze anzuheben.

... Schmidt will ihn verhindern

Schmidt will durch Verschieben der "Friedensgrenze" zwischen beiden Systemen verhindern, dass gutverdienende Bürger das Solidarsystem GKV verlassen können. Nach Angaben des PKV-Verbands beliefen sich die Einnahmen durch Beiträge im ersten Halbjahr auf 11,45 Milliarden Euro, von denen 7,9 Milliarden oder rund 69 Prozent auf die Krankheitsvollversicherung und fast eine Milliarde Euro oder 8,6 Prozent auf die Pflegepflichtversicherung entfielen. Die Versicherten erhielten demnach in dem Zeitraum in der Krankenversicherung fast 7,5 Milliarden Euro an Versicherungsleistungen und an Pflege-Leistungen fast 0,2 Milliarden Euro.

Endgültige Arzneizahlen

Der jetzt vorgelegte Zahlenbericht stellt darüber hinaus das endgültige Geschäftsergebnis der 50 Mitgliedsunternehmen des Verbands für das abgelaufene Jahr dar. Hervorgehoben wird der Anstieg bei den Arzneimittelaufwendungen von allen Leistungen in 2001. Mit plus 8,7 Prozent seien die Ausgaben für Medikamente und Verbandmittel am stärksten gestiegen. Dies ist nach Ansicht der PKV "nicht allein durch Innovationen auf dem Arzneimittelmarkt zu erklären". In diesem Zusammenhang erneuert dieser Verband seine Forderung nach Auftragung der Pharmazent-ralnummer durch die Apotheken. Transparenz über die Verordnungen sei die zwingende Voraussetzung für eine rationale Arzneitherapie, heißt es.

Insgesamt haben dem Zahlenbericht zufolge 2001 die Leistungsausgaben in der Krankenversicherung 13,9 Milliarden Euro betragen, das sei ein Plus von sechs Prozent. Pro Versichertem gaben die privaten Assekuranzen 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr aus, als der Zuwachs 2,9 Prozent betrug. Die gesamten Beitragseinnahmen inklusive Pflegepflichtversicherung hätten sich 2001 um 4,9 Prozent auf 21,72 Milliarden Euro erhöht.

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