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Pillen gegen Kaufrausch: Ärzte verschreiben "Shopaholics" Psychopharmaka

Wer aus der Stadt grundsätzlich nicht ohne ein neues Stück heimkommt, wer ständig noch einen neuen Pullover und noch ein paar Schuhe braucht, obwohl der Kleiderschrank bereits überquillt Ų der fällt unter die Diagnose "kaufsüchtig". Wie der britische Nachrichtendienst BBC nun berichtet, haben Ärzte mittlerweile begonnen Menschen, die dem Konsumwahn verfallen sind, mit Medikamenten, die üblicherweise zur Behandlung von Depressionen verwendet werden, zu behandeln.

Nach Angaben von BBC wird geschätzt, dass fast jeder Fünfte Probleme hat, seine Kaufgewohnheiten unter Kontrolle zu halten. Leichteres Überziehen von Konten und Werbung für Kreditkarten fördern das Kaufverhalten, so Robert Lefever vom Promis Recovery Centre in Kent. Für die Kaufsucht, die in erster Linie Frauen betrifft, wird der selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Citalopram verschrieben, der eigentlich für die Indikationen Depression und Panikstörungen zugelassen ist.

Nach ersten Versuchen an 21 "Shopaholics" soll der Arzneistoff einen positiven Einfluss auf die ungehemmte Kauflust haben, bestätigt das Promis Recovery Centre, das eine Reihe von Suchtbehandlungen durchführt.

"Der Kaufrausch ist der Spielsucht und dem Alkoholismus nicht unähnlich", so Lefever. Diese Süchte führen zu schweren Problemen, nicht zuletzt zu finanziellen Schwierigkeiten bei den Betroffenen. "Es gibt das Beispiel der 1000-T-Shirt-Anne, die nicht mehr in ihr Schlafzimmer kann, weil es mit Kleidungsstücken gefüllt ist. Diese Patientin packt die gekaufte Ware nicht einmal mehr aus, sondern stapelt sie nur", so der Mediziner.

Das Problem mit der Konsumsucht trete häufig in Zusammenhang mit Essstörungen und Fitness-Wahn auf. Der Mediziner zweifelt, ob die Arzneimittelgabe die richtige Behandlung ist. Er plädiert eher für Verhaltens- und Gesprächstherapien. pte/ral

Quelle: http://news.bbc.co.uk

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