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Wer mit H. pylori infiziert ist, braucht mehr Vitamin C

Wer viel Vitamin C zu sich nimmt, hat ein kleineres Risiko an Magenkrebs zu erkranken. Besonders wichtig scheint eine gute Vitamin-C-Versorgung für Personen zu sein, die mit Helicobacter pylori infiziert sind, so der neueste Hinweis aus einem Labor der Universität Bristol.

Wissenschaftler der Uni Bristol züchteten eine Magenkrebs-Zelllinie und behandelten diese sowie verschiedene Helicobacter-pylori-Stämme über einen Zeitraum von 72 Stunden mit Vitamin C. Anschließend bestimmten sie die Zellteilungsrate, das Ausmaß der Apoptose und das Wachstum von H. pylori. Hintergrund für den Versuch war die Fragestellung, ob das Ausmaß, in dem Helicobacter pylori als Vitamin C-Räuber fungiert, eine Rolle bei der Entstehung von Magenkrebs spielt oder ob Helicobacter pylori nur auf anderem Weg das Krebsrisiko erhöht.

Ergebnis: Vitamin C führte zu einer dosisabhängigen Hemmung des Krebszellwachstums. In den Dosen, die im Magensaft von H. pylori-infizierten Personen üblicherweise gefunden werden, war diese Hemmung allerdings nur gering ausgeprägt. Das Wachstum von Helicobacter pylori selbst wurde durch Vitamin C nicht beeinflusst, jedoch wurden Veränderungen bei der Zellteilung von H. pylori festgestellt.

Die Studiendurchführenden schließen aus ihrem Ergebnis, dass Vitamin C einen Beitrag zur Prävention von Magenkrebs leistet und Personen, die mit H. pylori infiziert sind, von diesem Effekt weniger profitieren. Sie müssten somit entweder deutlich mehr Vitamin C konsumieren oder eine H. pylori-Eradikation durchführen lassen, wenn sie ihr Magenkrebsrisiko senken wollen. azpd/ral

Quelle: Gut 2002, Vol. 50, Nr. 2, S. 165 – 169

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