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- DAZ 15/2002
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Arzneimittel und Therapie
Zulassungserweiterung: Rituximab zur Behandlung des aggressiven Non-Hodgkin-Lymphoms
Die Zulassung wurde für die Kombination von Rituximab (MabThera®) mit einer Standardchemotherapie für die Behandlung des aggressiven Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL) erteilt. Die Europäischen Arzneimittelagentur stützt sich bei der Entscheidung auf die Resultate einer Studie, bei der Rituximab plus Standardchemotherapie (CHOP-Schema: Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, Prednisolon) mit CHOP allein verglichen worden war.
Nach Auswertung der bislang vorliegenden klinischen Daten konnte nach zweijähriger Nachbeobachtung eine vollständige Remission bei 70% der Patientinnen und Patienten unter der Behandlung mit Rituximab plus Standardchemotherapie bzw. bei 57% derjenigen, die nur die übliche Chemotherapie erhalten hatten, beobachtet werden. Patientinnen und Patienten mit vollständiger Remission haben bei dieser aggressiven Krebsform bessere Heilungschancen.
Mechanismen der antitumoralen Aktivität
Rituximab ist ein gentechnisch hergestellter monoklonaler chimärer Antikörper, d. h. er setzt sich aus humanen und Maus-Anteilen zusammen. Die konstanten Bereiche bestehen aus humanem Immunglobulin G, die variablen Bereiche aus murinen leichten und schweren Kettensequenzen. Rituximab bindet spezifisch an das CD20-Antigen von reifen und späten Vorstufen der B-Zellen und von B-Zell-Lymphomen.
Dieses CD20-Antigen wird auf 95% aller B-Zell-Lymphome vom niedrigmalignen Non-Hodgkin-Typ exprimiert. CD20 ist auf gesunden und malignen B-Zellen zu finden. Es befindet sich jedoch nicht auf hämatopoetischen Stammzellen, normalen Plasmazellen und anderen Gewebezellen. Diese werden deshalb durch die Therapie nicht angegriffen.
Seine antitumorale Aktivität entwickelt Rituximab über verschiedene Wirkmechanismen, die letztlich zum Absterben der Tumorzelle führen. Rituximab induziert eine komplementvermittelte Lyse der malignen Tumorzellen und eine zellvermittelte Zytotoxizität, indem es Killerzellen oder Makrophagen an die Tumorzelle heranführt.
Darüber hinaus kann Rituximab den programmierten Zelltod, die Apoptose induzieren. Außerdem verhindert der Antikörper die Proliferation von B-Zell-Lymphomen und sensibilisiert die Lymphomzellen für eine Chemotherapie. Rituximab muss als intravenöse Infusion appliziert werden, ist aber trotzdem für die ambulante Behandlung geeignet.
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Während der Infusion treten in den ersten Stunden bei nahezu allen Patienten Begleiterscheinungen auf. Häufig sind grippeähnliche Symptome wie Fieber und Frösteln. Außerdem kann es zu Hautausschlag, Juckreiz, Übelkeit, Hitzegefühl und einer vorübergehenden Hypotonie kommen. Schwere Blutbildveränderungen traten unter Rituximab-Therapie in geringem Maß auf.
Derzeit liegen keine Daten zu möglichen Wechselwirkungen zwischen Rituximab und anderen Arzneimittel vor. Eine Beobachtung bei 40 Patienten, die neben Rituximab zusätzlich mit der Standardchemotherapie aus der Kombination von Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, Prednisolon behandelt wurden, ergab keine synergistische Toxizität der beiden Therapieregimes. ck
Der monoklonale Antikörper Rituximab (MabThera) ist von der Europäischen Arzneimittelagentur EMEA für die Behandlung von Patienten mit aggressivem Non-Hodgkin-Lymphom zugelassen worden. Bis zur Erweiterung des Zulassungsentscheides war Rituximab nur zur Behandlung von Rückfällen oder therapieresistenten Fällen von weniger bösartigem Non-Hodgkin-Lymphom angezeigt.
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