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Bundesweiter Kinder- und Jugendgesundheitssurvey: Wie gesund sind unsere Kinde
Notwendigkeit vergleichbarer Daten
Sowohl unter medizinischen Experten als auch Laien trifft man häufig auf die Behauptung, die Verbreitung bestimmter Gesundheitsprobleme habe neuerlich drastisch zugenommen. Eine Einschätzung der realen Situation ist jedoch nur möglich, wenn verallgemeinerungsfähige, über Ort und Zeit vergleichbare Daten und Erkenntnisse vorliegen. Ansonsten besteht das Risiko einer Fehlbeurteilung mit all ihren Konsequenzen für das Gesundheitswesen und die Solidargemeinschaft.
Das Robert-Koch-Institut in Berlin verfügt seit vielen Jahren über Erfahrungen in der Konzeption, Durchführung und Auswertung von Surveys zur Gesundheit der erwachsenen Bevölkerung. 1998 erhielt es vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) den Auftrag, Konzept und Instrumente für eine bundesweite, umfassende Untersuchung zur gesundheitlichen Lage von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zu entwickeln.
Thematische Schwerpunkte
Aus der Vielzahl der interessierenden Aspekte wurden die im Kasten dargestellten Themenbereiche ausgewählt. Die Daten sollen aus einer schriftlichen Befragung (mit Fragebögen für die Eltern aller Probanden sowie parallel für Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren), einer körperlichen Untersuchung, einem ärztlichen Interview, einem Interview zur Ernährung sowie einer freiwilligen Blut- und Urinuntersuchung gewonnen werden. In einer Teilstichprobe wird in Verantwortung des Umweltbundesamtes Berlin, das ebenfalls in die Studie involviert ist, zusätzlich eine Umweltuntersuchung durchgeführt. Dazu gehören ein Interview, die Erfassung der Lärmexposition und Hörfähigkeit sowie Analysen von Trinkwasser-, Hausstaub-. Innenraumluft- und Außenluftproben und der Blut- und Urinproben auf gesundheitsrelevante Stoffe aus der Umwelt.
Ziele des Surveys
Die in der Studie gewonnenen Daten sollen
- Gesundheitsrisiken identifizieren, für die die Entwicklung von Präventionsprogrammen möglich und notwendig ist,
- Möglichkeiten zur Vermeidung von Krankheiten, Unfällen und Umweltbelastungen aufzeigen,
- valide Grundlagen für die weitere Beobachtung der gesundheitlichen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen schaffen und damit ein "Monitoring" ermöglichen,
- Grundlage der Gesundheitsberichterstattung auf Bundesebene über die nachwachsende Generation sein und sich als Basis für gesundheitspolitische Entscheidungen eignen,
- Referenzwerte zur bundeseinheitlichen Bewertung von Schadstoffbelastungen liefern,
- zur Bedarfsplanung im Gesundheits- und Umweltbereich beitragen,
- als "Public File" der Gesundheitsforschung, der Epidemiologie und der ätiologischen Forschung zur Verfügung stehen.
Wer nimmt teil?
Die Studie wird an einem repräsentativen Querschnitt von Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 18 Jahren durchgeführt. Die kürzlich abgeschlossene Pilotphase umfasste 2000 Teilnehmer, in der Hauptphase, die für den Zeitraum August 2002 bis Juli 2005 geplant ist, werden ca. 20 000 Kinder und Jugendliche an 150 verschiedenen Orten der Bundesrepublik untersucht werden.
Die Untersuchung dauert etwa zwei Stunden, die Erfassung der Umweltbelastung bei einem Teil der Teilnehmer weitere zwei Stunden. Innerhalb von vier Wochen wird ein schriftlicher Befund versandt. Die Daten werden anonymisiert, alle an der Untersuchung beteiligten Personen sind zur Einhaltung des Datenschutzes sowie strengster Vertraulichkeit verpflichtet. Die Bundesbeauftragte sowie die Landesbeauftragten für den Datenschutz haben eine positive Stellungnahme zur Studie abgegeben. An der Finanzierung des Surveys beteiligen sich neben dem BMG auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
Weitere Informationen sind unter der Info-Hotline 0 18 01-75 45-54 21 und im Internet unter www.kinder-jugend-gesundheit21.de erhältlich.
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