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Prisma
Imatinib bringt wieder Farbe in graues Haar
Bei Imatinib handelt es sich um das erste Krebsmittel, das – basierend auf umfangreichen pathogenetischen Erkenntnissen im Zusammenhang mit der chronisch myeloischen Leukämie – auf rationaler Basis entworfen wurde. Neben der Zulassung für die Behandlung der CML besitzt Imatinib mittlerweile auch eine Zulassung für die Therapie von gastrointestinalen Stromatumoren.
Als neuartiges Haarfärbemittel ist die Substanz dagegen nicht im Einsatz und wird es auch künftig nicht sein, obwohl dies französischen Forschern zufolge möglich wäre. Die Wissenschaftler um Francois-Xavier Mahon von der Universität von Bordeaux setzten das Zytostatikum bei insgesamt 133 Krebspatienten ein.
Dabei beobachteten sie, dass sich innerhalb von zwei Monaten nach Behandlungsbeginn bei einem von zehn grauhaarigen Patienten die Haarfarbe veränderte: Sie nahm wieder ihre ursprüngliche Tönung an, das Haar wurde quasi repigmentiert. Der Effekt kam für die Wissenschaftler völlig unerwartet. Er sei umso erstaunlicher, da man bislang dachte, dass das Arzneimittel mit einem Gen interagiert, das im blockierten Zustand die Haare noch grauer macht.
Erstaunlich ist die Beobachtung sicher, für die Weiterentwicklung von Imatinib wird sie allerdings keine Konsequenz haben. Der Haarfärbeeffekt soll laut Hersteller Novartis nicht näher erforscht werden. Bedenkt man die Nutzen-Risiko-Relation, wäre ein derartiges Forschungsunternehmen auch garantiert nicht sinnvoll. ral
Quelle: New England Journal of Medicine 2002, Vol. 347, Nr. 6
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