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Melanotan: Verleiht Bräune ohne Sonnenbad

Allmählich neigt sich der Sommer dem Ende zu und die Zeit der Sonnenbäder ist passé. Wer sich seine Urlaubsbräune erhalten möchte, ist auf Solarium oder Selbstbräuner angewiesen Ų ersteres erhöht allerdings das Risiko für Hautkrebs, letzteres macht meist Streifen oder Flecken. Eine Alternative entwickeln derzeit australische Wissenschaftler unter dem Spitznamen "Barbie Drug". Dabei handelt es sich um Melanotan, ein natürliches Hormon, das nach einmaliger Anwendung makellose Bräune verleihen soll.

Melanotan löst die Produktion von Melanin, dem braunen Pigment der Haut aus. Im Tierversuch mit Hunden führte Melanotan zu einer raschen Dunkelfärbung des Fells. Auch in ersten klinischen Studien konnte die Substanz den gewünschten Effekt erzielen. Die Versuchskandidaten waren mit der Wirkung insgesamt sehr zufrieden: "Melanotan wirkt schnell, verleiht eine Rundumbräune und erspart viel Arbeit", erklärt z. B. Simon Jenner, einer der Studienteilnehmer.

Als Kosmetik wollen die Entwickler Melanotan allerdings nicht verstanden wissen. Vielmehr soll das Produkt dazu beitragen, die Rate der Hautkrebsbildung zu senken. "Melanin ist die körpereigene Sonnencreme", erklärt Wayne Millen, einer der Entwickler. Die Tatsache, dass sich durch die mit Melanotan ausgelöste Melaninbildung die Haut bräunt, sei sicherlich eine ansehnliche Nebenwirkung, wichtiger sei aber, dass dadurch ein Schutzmechanismus ausgelöst werde.

Melanotan wird voraussichtlich 2005 auf den (australischen) Markt kommen. Eine 30-Tagesdosis soll den Entwicklern zufolge rund 100 Dollar kosten, eine einmal jährliche Dosis sollte aber ausreichen. Idealerweise soll Melanotan beim Dermatologen erhältlich sein. pte/ral

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