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Stillen: Doch kein Schutz vor Allergien?

Stillen gilt als die optimale Ernährungsform für Säuglinge bis zum Alter von etwa sechs Monaten. Nicht nur hat die Muttermilch genau die richtige Nährstoffzusammensetzung Ų gestillte Babys sind Studien zufolge auch intelligenter, weniger infektanfällig und leiden seltener unter Allergien. Letzteres zweifeln kanadische und neuseeländische Wissenschaftler nun allerdings an.

Die Wissenschaftler werteten die Daten von 1037 neuseeländischen Kindern, die zwischen April 1972 und März 1973 geboren wurden, im Rahmen einer Kohortenstudie aus. Die Ernährung der Kinder sowie ihr Gesundheitszustand wurden zu Beginn der Studie erfasst, anschließend wurden die Kinder in regelmäßigen Abständen bis zu einem Alter von 26 Jahren untersucht und auf Allergien getestet.

Ergebnis: 504 Kinder waren mindestens einen Monat lang voll gestillt worden, 533 hatten Flaschennahrung erhalten. Im Alter zwischen 13 und 21 Jahren litten von den ehemals gestillten Kindern deutlich mehr an Katzen-, Hausstaubmilben- oder Pollenallergie als von den nicht-gestillten Kindern. Auch war der Anteil der Asthmatiker in der gestillten Gruppe höher.

"Es gibt viele Gründe zu stillen, etwa eine optimale Versorgung mit Nährstoffen und die Vorbeugung gegen Infektionen. Den Schutz gegen Allergien können wir aber nicht bestätigen", kommentiert der Studienleiter Malcom Sears von der McMaster-Universität in Ontario, Kanada, die überraschenden Ergebnisse. ral

Quelle: The Lancet 2002, Vol. 360, Nr. 9337

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