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Arzneimittel und Therapie
Psoriasisbehandlung: Ein Fisch, der die Psoriasis "wegknabbert"
Der Kangal-Fisch gehört zur Familie der Karpfenfische und lebt vor allem in Heisswasserquellen in der Nähe des Ortes Kangal in Anatolien (Türkei). In den Quellbecken herrscht auf Grund der Temperaturen von durchschnittlich 37 °C ein Mangel an tierischer oder pflanzlicher Nahrung, so dass die Fische auf andere Nahrungsquellen wie die menschlichen Hautschuppen ausweichen. Der Putzerfisch bevorzugt erkrankte vor gesunder Haut, da sie einfacher abzuknabbern ist. Regelmäßig gefütterte Fische hingegen zeigten dieses Verhalten nicht.
Hilft das Wasser oder der Fisch?
In Kangal wurden spezielle Badebecken in den Quellfluss gebaut, in denen Gesundheitstouristen mit chronischen Hauterkrankungen jeweils drei Wochen lang täglich zweimal vier Stunden baden. Dabei tragen die Fische zum Behandlungserfolg nur zu etwa 20 Prozent bei. Das Klima und natürlich das Wasser sind weitere, wesentliche Faktoren. Das Quellwasser weist einen hohen Calcium-, Magnesium-, Sulfat- und Hydrogenkarbonatgehalt auf. Das warme Wasser beruhigt die Haut und auch die Ruhe und Stressfreiheit eines Kuraufenthaltes vor Ort wirken positiv auf die Psyche.
Dass die Kangalfische für Erleichterung und Besserung bei Neurodermitis und Psoriasis sorgen ist mittlerweile unbestritten, die Experten sind sich vor allem darüber einig, dass die Fische die Haut sauber entschuppen. Allerdings sagen Kritiker auch, dass sie ihre Hautschuppen auch ohne die Fische verlieren, wenn sie täglich zwei Stunden in der Badewanne liegen würden. Einige Heilpraktiker und Sanatorien in Deutschland bieten die Kangal-Therapie inzwischen an.
Auch eine Eigentherapie in kleinerem Umfang zuhause ist denkbar. Ärzte in Deutschland sind überwiegend skeptisch, vor allem wegen des Infektionsrisikos und weil es eine große Zahl von anderen Therapiemöglichkeiten gibt, die vor der Putzerfisch-Methode ausprobiert werden sollten.
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