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Öffentlichkeitsarbeit: Augsburger Apotheker starten einmaliges Pilotprojekt: Me
Der Augsburger Versuch wird wissenschaftlich begleitet, er hat höchste Weihen: Neben der Kammer ist auch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung im Boot. Das nötige Handwerkszeug wird den Pharmazeuten vom "Betainstitut für sozialmedizinische Forschung und Entwicklung" in Augsburg geliefert.
Als Endergebnis sollen die teilnehmenden Apothekerinnen und Apotheker in der Lage sein, als "Case-ManagerInnen" ihre Patienten über den Bereich Arzneimittel hinaus zu begleiten und zu betreuen. Vor allem sollen sie ihnen Tipps über die verfügbaren Anlaufstellen und Hilfsangebote geben können. Dazu müssen die 14 Apotheken ihr pharmazeutisches Personal in eine über mehrere Wochen verlaufende Fortbildung schicken. "Falls sich das bewährt", so Jens Schneider, "wird die Bayerische Landesapothekerkammer diese Fortbildung allen Apothekern im Freistaat anbieten!"
Als Erfolgskontrolle gilt das Ergebnis einer parallel laufenden Studie der Humboldt-Uni Berlin, betreut von Apothekerin Doris Schmid-Sroka: "Wir wollen herausfinden, ob diese neuartige, intensivere Betreuung durch den Apotheker die Kunden zufriedener macht und klare Vorteile bringt!" Als Vergleichsgruppe dienen Apotheken aus Weiden.
Sie erhalten keine spezifische Fortbildung wie die Schwaben. Zu denen gehört neben Initiator Schneider u. a. Ursula Kalb von der "Apotheke am Herkulesbrunnen", Apothekerin Ulla Beisel aus Mering und auch Wolfgang Funk aus Neusäß bei Augsburg: "Es ist ein enormer Aufwand, alles unter einen Hut zu bringen", hat Funk erkannt, "aber wir machen es erstens gern und zweitens müssen wir Apotheker so etwas tun, um dem steigenden Druck von Staat und Kassen standhalten zu können!" Als Qualitätszeichen dürfen sich die Teilnehmer ein spezielles Logo ans Schaufenster kleben. Deutschlandweit sind die Augsburger also die Vorhut.
Doch andere Kammern ziehen nach: im Bereich Baden-Württemberg wird "Case-Management" vom Frühjahr an sogar schon als Kammerfortbildung offiziell angeboten: "Die Stuttgarter sind ganz fix!" lobt Schmid-Sroka – rund 90 Anmeldungen liegen schon vor. Auch in Schleswig-Holstein besteht starkes Interesse: "Mehr als nur Medikamente – das ist unsere Zukunft!" sagt Jens Schneider. Die Deutsche Apotheker Zeitung wird regelmäßig über das Pilotprojekt in Augsburg berichten – die ersten Interviews mit den teilnehmenden Apotheken werden demnächst geführt.
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