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Arzneimittel und Therapie
Diuretikatherapie: Torasemid als neuer Standard
In der Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören Diuretika wohl zur "ältesten" Wirkstoffgruppe. Entsprechend gut dokumentiert ist deren Wirksamkeit. Prospektive kontrollierte Studien belegen, dass sie bei Hypertonikern nicht nur den Blutdruck effektiv senken, sondern auch deren Prognose verbessern. Bei chronischer Herzinsuffizienz verbessern sie in Kombination mit ACE-Hemmern und häufig auch Betablockern ebenfalls die Symptomatik und Überlebensdauer. So ist der therapeutische Nutzen der Behandlung mit ACE-Hemmern, Betablockern, aber auch Herzglykosiden nur in Kombination mit Diuretika belegt.
So sicher wie möglich
Doch die Diuretikatherapie ist nicht unproblematisch. Gefürchtet werden unter anderem Rebound-Phänomene, Hypokaliämien und eine Verschlechterung von Stoffwechselparametern. Um die Therapie effektiv und zugleich sicher zu gestalten, ist die Wahl des Diuretikums daher besonders wichtig. Schleifendiuretika wie beispielsweise Torasemid (Torem®) zeichnen sich im Gegensatz zu den Thiaziden durch ihre lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung auch bei Verwendung hoher Dosen aus. Doch auch Schleifendiuretika ähneln sich nicht wie ein Ei dem andern.
Einmalgabe durch günstige Pharmakokinetik
Das bisherige Standarddiuretikum Furosemid (z. B. Lasix®) und der neuere Wirkstoff Torasemid unterscheiden sich vor allem in ihrer Pharmakokinetik. Und das hat weitreichende klinische Konsequenzen. So schwanken die Resorptionsmengen von Furosemid individuell zwischen 10 und 100 Prozent, während Torasemid zu 85 Prozent konstant resorbiert wird. Diese günstigere Bioverfügbarkeit wird auch für die bessere Wirksamkeit von Torasemid verantwortlich gemacht. So müssen Patienten mit symptomatischer Herzinsuffizienz unter Torasemid seltener ins Krankenhaus und besitzen eine höhere Lebensqualität. Ein weiterer Vorteil von Torasemid ist eine deutlich längere Halbwertszeit, die eine Einmalgabe möglich macht und das Risiko für ein Rebound-Phänomen wesentlich reduziert. Günstig ist Torasemid auch im Hinblick auf den Kaliumspiegel. Das Risiko von Hypokaliämien ist geringer.
Hospitalisierungsrate und Mortalität sinken
Auch die klinische Überlegenheit von Torasemid konnte in verschiedenen Studien gezeigt werden. So profitierten in einer Post-Marketing-Studie an 1740 chronisch Herzinsuffizienten die Patienten erheblich von der zusätzlichen Torasemidgabe zu einem ACE-Hemmer. 75,4 Prozent der Patienten verbesserten sich um mindestens eine NYHA-Klasse. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen ging von ursprünglich 8,3 Prozent auf 1,4 Prozent zurück. Noch größer war der Vorteil für Patienten, die vor Beginn der Studie bereits Furosemid erhalten hatten. Hier sank die Zahl der Krankenhauseinweisungen von 16,7 Prozent unter Furosemid auf 2,2 Prozent unter Torasemid.
Hohe Sicherheit bei Niereninsuffizienten
Torasemid hat sich nicht nur in der Therapie Herzinsuffizienter bewährt. Es eignet sich in besonderem Maße auch bei Niereninsuffizienz. Da es im Gegensatz zu Furosemid über die Leber ausgeschieden wird, steigt die Plasmakonzentration auch bei progredientem Verlust der Nephronen nicht an. Dies bedeutet eine größere Therapiesicherheit für niereninsuffiziente Patienten, die mit Torasemid behandelt werden.
Die Pharmakoökonomie stimmt
Dass sich Torasemid auch unter pharmakoökonomischen Aspekten "auszahlt", zeigen zwei Studien, in denen die Gesamtkosten der Torasemidbehandlung mit den Kosten der Furosemidbehandlung verglichen wurden. Die retrospektive Beobachtungsstudie an 400 Herzinsuffizienten ergab Gesamtkosten pro Jahr und Patient unter Torasemid von 768 Euro, unter Furosemid dagegen von 953 Euro. Die höheren Medikamentenkosten von Torasemid können also durch eine Reduktion der Herzinsuffizienz-bedingten Krankenhaus- und Arbeitsunfähigkeitstage mehr als ausgeglichen werden. 38 Prozent der Patienten in der Torasemidgruppe, dagegen nur 24,5 Prozent in der Furosemidgruppe verbesserten sich während eines Jahres um mindestens eine NYHA-Klasse. In der prospektiven Vorher-Nachher-Studie an 298 Herzinsuffizienten, die sechs Monate mit Furosemid und im Anschluss daran sechs Monate mit Torasemid behandelt wurden, zeigten sich Einsparungen unter Torasemid um 526 Euro, erzielt vor allem durch eine um 87 Prozent geringere Hospitalisierungsquote.
Quelle: Presseworkshop "Torasemid – mehr als ein Diuretikum", München, 19. Oktober 2001, veranstaltet von der Berlin Chemie AG und Hoffmann LaRoche.
Diuretika haben ihren festen Platz in der Therapie der chronischen Herz- und Niereninsuffizienz. Das Schleifendiuretikum Torasemid (Torem) hat bei beiden Indikationen pharmakokinetische Vorteile zu bieten, die die Behandlung wirksamer und sicherer machen. Die Patienten profitieren von einer geringeren Hospitalisierungsrate und Mortalität.
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