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- DAZ 10/2003
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Prisma
Arznei muss nicht bitter schmecken
Die in New York ansässige Biotech-Firma Linguagen hat neue Zusatzstoffe entwickelt, die Medikamenten und Nahrungsmitteln ihren bitteren Geschmack nehmen sollen. Die salopp als Bitter-Blocker bezeichneten Substanzen könnten nicht nur Pharmaunternehmen bei der Entwicklung besser schmeckender Arzneimittel unterstützen, auch Nahrungsmittel-Produzenten könnten von der Innovation profitieren, da sich die Zusatzstoffe dazu eignen, den hohen Anteil an Geschmacksstoffen wie Salz, Zucker und Fett, die den meisten verarbeiteten Lebensmitteln zugesetzt werden, zu reduzieren.
Bei den Bitter-Blockern handelt es sich um Nukleotide, die natürlicherweise in Nahrungsmitteln vorkommen. Ein Vorteil für Linguagen, da die Substanzen damit als Zusatzstoffe in kleinen Mengen in Medikamenten oder Lebensmitteln nicht der Genehmigung durch die US-Zulassungsbehörde FDA unterliegen. Ein weiterer Vorteil sei, dass man nur eine sehr geringe Menge benötige, um die Wahrnehmung des bitteren Geschmacks zu unterbinden.
Die Entwicklung der Bitter-Blocker erfolgte auf Basis der Erkenntnisse über die spezielle Reaktionskaskade, die zur bitteren Geschmackswahnehmung führt. Erkennen Geschmacksrezeptorzellen im Mund bittere Substanzen wie z. B. Naringin in Grapefruits, Koffein in Kaffee oder dem Schmerzmittel Ibuprofen, wird eine Serie von Reaktionen, darunter die Freisetzung des Proteins Gustducin, ausgelöst.
In der Folge wird ein Nervenimpuls an das Gehirn mit der Information "bitter" gesendet. Die Bitter-Blocker hemmen die Ausschüttung von Gustducin und mildern dadurch den Geschmack ab. Linguagen hat für die Substanzgruppe bereits ein Patent erhalten. Nahrungs- und Pharmaindustrie hätten bereits Interesse bekundet. ral
Quelle: www.linguagen.com
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