Prisma

Stille Hirninfarkte: Hängen mit Altersdemenz zusammen

Wenn bei alten Menschen die kognitiven Fähigkeiten nachlassen, könnten so genannte stille Hirninfarkte dahinterstecken. Diesen Schluss legt eine Studie niederländischer Forscher nahe, die den Zusammenhang zwischen Demenz und derartigen unerkannt gebliebenen Schlaganfällen untersuchten.

Bei einem stillen Hirninfarkt wird ein kleiner Teil des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Die betroffenen Nervenzellen sterben ab. Handelt es sich dabei jedoch nicht um Zellen, die beispielsweise für die Steuerung von Bewegungen benötigt werden, bleibt der Infarkt häufig unbemerkt – jedoch nicht ohne Folgen, wie in der Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine" nun zu lesen war.

Ein Forscherteam um Monique Breteler vom Erasmus-Zentrum für Medizin in Rotterdam unterzog mehr als tausend Freiwillige im Alter zwischen 60 und 90 Jahren kognitiven Tests und untersuchte sie mittels Kernspintomographie auf stille Hirninfarkte. Knapp vier Jahre später wiederholten die Wissenschaftler die Tests und verglichen die Daten mit den im ersten Studienabschnitt erhobenen Werten. Ergebnis: Patienten, die zwischen den beiden Untersuchungsterminen einen unbemerkten Schlaganfall erlitten hatten, entwickelten doppelt so häufig Demenz. ral

Quelle: "New England Journal of Medicine" 2003, Vol. 348, Nr. 13, S. 1277 –1278

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.