Erfahrungsbericht

Infusionspumpen für die ambulante Therapie: Moderne Medizintechnik für eine gu

In Zeiten des zunehmenden Kostendrucks im Gesundheitswesen werden zahlreiche Infusionstherapien heute in erster Linie ambulant mithilfe tragbarer Pumpen durchgeführt. Neben dem Aspekt der Kostenersparnis wirkt sich dies auch entscheidend auf die Lebensqualität der Patienten aus und beeinflusst deren Compliance. So bleiben die Patienten mit einer ambulanten Infusionstherapie in ihrer häuslichen Umgebung, können ihren Gewohnheiten nachgehen und sind zudem in ihrem normalen Tagesablauf durch die Therapie weitgehend unbeeinflusst. Voraussetzung für die ambulante Infusionstherapie ist eine sichere und praktikable Infusionspumpe.

Anforderungen an die Infusionstechnik

An die ambulant eingesetzte Infusionstechnik sind bestimmte Anforderungen zu stellen hinsichtlich

  • Sicherheit und Zuverlässigkeit,
  • Mobilität des Patienten,
  • einfache Bedienbarkeit,
  • genaue Förderung,
  • Kosteneffizienz.

Der Sicherheit und Zuverlässigkeit kommt eine große Bedeutung zu, da es sich in der Regel um lebensnotwendige Therapien handelt. Elektronische Infusionspumpen sind imstande, unterschiedliche Alarme, unter anderem Luftalarm und Okklusionsalarm, auszulösen und die Infusion zu stoppen oder automatisch auf eine bestimmte Flussrate (KVO, keep vene open) einzustellen.

Die Pumpe sollte klein sein und ein geringes Gewicht aufweisen, damit der Patient sie zusammen mit der Infusionslösung in einer Tasche seiner Kleidung tragen kann. So ist die Mobilität des Patienten gewährleistet. Die Bedienung der Pumpe sollte mit einem minimalen Trainingsaufwand erlernbar sein.

Durch multifunktionell - das heißt für verschiedene Therapien - einsetzbare Pumpen lassen sich die Therapiekosten deutlich minimieren.

Anwendungsbereiche

Anwendung finden tragbare elektronische Pumpen unter anderem

  • in der Onkologie (verabreicht werden Analgetika, Nährstoffe und auch Zytostatika),
  • bei chronischen Darmerkrankungen,
  • bei der Thalassämie sowie
  • bei der Mukoviszidose.

Die Antonius-Apotheke in Aschaffenburg versorgt in erster Linie ambulante Karzinompatienten, die eine Supportivtherapie (Patienten-kontrollierte Schmerztherapie, parenterale Nährstoffzufuhr) erhalten, aber auch Kurzdarm-, Thalassämie- und Mukoviszidosepatienten. Sie testete mit ihren Patienten die elektronischen tragbaren Infusionspumpen von verschiedenen Herstellern wie Smiths Medical, Logomed, Braun, Fresenius und Baxter.

Im Folgenden werden die Erfahrungen mit der Multi-Therapie-Infusionspumpe 6060 von Baxter vorgestellt, mit der die Antonius-Apotheke seit 1998 über 300 Patienten versorgt hat.

Multi-Therapie-Infusionspumpe 6060

Die Multi-Therapie-Infusionspumpe 6060 (Abb. 1, Tab. 1) verfügt über die fünf gängigen Infusionsprofile: kontinuierlich, Patienten-kontrollierte Analgesie, intermittierend, Auto-Ramp und 25-Phasen. Ohne Geräte- und Programmwechsel lassen sich somit unterschiedliche Therapien durchführen.

Die Applikation kann intravenös, epidural, subkutan und arteriell erfolgen. Die Parameter sind voll programmierbar und bieten uneingeschränkte Möglichkeiten zur Anpassung an die Infusion.

Große Sicherheit und Zuverlässigkeit

Die Infusionspumpe 6060 weist entsprechend den Sicherheitsanforderungen an ambulante elektronische Pumpen eine Vielzahl an Alarmeinrichtungen auf. Besonders wichtig ist der Ultraschallsensor, der bei Luft im System Alarm gibt, wobei die Grenzwerte für den Alarm variiert werden können (Tab. 1). Gerade bei den fetthaltigen Regimen für die parenterale Ernährung sind Infrarot-Sensoren hingegen nicht geeignet.

Ein weiterer wichtiger Alarm ist der "Okklusionsalarm unten", der bei Verlegung der Infusionsleitung bzw. bei einem Portverschluss ausgelöst wird.

Da gerade bei mobilen Patienten das Netzteil nur während der Nacht eingesetzt wird, ist die automatische Überprüfung der Batteriespannung notwendig. Hier gibt die Pumpe einen Alarm, falls die Batteriespannung zu niedrig bzw. die Batterien verbraucht sind.

Genaue und geräuscharme Förderung

Die eigenen Testreihen der Apotheke ergaben, dass die vom Hersteller der Infusionspumpe 6060 angegebene Genauigkeit von Ī 6% (Tab. 1) eingehalten wurde. Ein Vorteil ist ihr leises Laufgeräusch selbst bei hohen Flussraten. Gerade bei der parenteralen Ernährung ist dies wichtig, da diese häufig über Nacht erfolgt und die Nachtruhe der Patienten möglichst nicht stören soll.

Einfache Bedienbarkeit

Durch die JA/NEIN-Tasten ist die Infusionspumpe 6060 leicht zu programmieren. Nach einer kurzen Einweisung können die Patienten sie ohne Probleme bedienen.

Zusammenfassung

Die Antonius-Apotheke in Aschaffenburg versorgte seit 1998 ambulant über 300 Patienten mit der Multi-Therapie-Infusionspumpe 6060 von Baxter. Die Infusionspumpe erfüllt die wichtigen Anforderungen, die bei der ambulanten Therapie notwendig sind, wie

  • sichere, zuverlässige und genaue Förderung,
  • einfache Bedienbarkeit,
  • geringes Gewicht (Mobilität),
  • Kosteneffizienz.

Wir sind inzwischen mit mehr als 25 dieser Infusionspumpen ausgestattet und setzen sie vorwiegend für die parenterale Ernährung und für die Patienten-kontrollierte Schmerztherapie ein.

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