Arzneimittel und Therapie

Antiemetikum: Aprepitant hilft gegen akutes und verzögertes Erbrechen nach Chem

Bei gleichzeitiger Gabe mit bisherigem Standardregime schützt das neue Antiemetikum Aprepitant (vorgesehener Handelsname in Deutschland Emend®) nach Angaben von MSD Sharp & Dohme mehr Patienten wirksam vor durch Chemotherapie induzierter Übelkeit und Erbrechen. Aprepitant ist in den USA bereits behördlich zugelassen. Die europäische Zulassung ist beantragt.

Die gegenüber bisheriger Standardtherapie siginifikant bessere antiemetogene Wirkung bei Zusatz von Aprepitant zeigte sich bei der Prävention sowohl der akuten als auch der verzögerten Symptome und blieb auch nach wiederholten Chemotherapie-Zyklen erhalten. Dies untermauern zwei kontrollierte Studien, die im Rahmen der 39. Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) im Juni vorgestellt wurden.

Ergebnisse aus Phase-III-Studien

In ersten klinischen Prüfungen war bereits nachgewiesen worden, dass das neue Antiemetikum Aprepitant die Wirkung bisheriger antiemetischer Standardregimes verstärkt. Die Ergebnisse zweier randomisierter, doppelblinder Phase-III-Studien bestätigten nun erneut die hohe Wirksamkeit eines Therapieregimes mit Aprepitant.

Im Rahmen der beiden Studien erhielten 1044 Patienten, deren Tumorleiden mit einer hoch emetogenen Cisplatin-Therapie therapiert wurde, randomisiert am Tag 1 eine Kombination aus Dexamethason (12 mg) und Ondansetron (32 mg) plus Aprepitant 125 mg oder Plazebo. An den Tagen 2 und 3 nach der Chemotherapie erhielt die Kontrollgruppe jeweils Dexamethason (2-mal täglich 8 mg) plus Plazebo, die Verumgruppe Dexamethason (8 mg) plus Aprepitant (80 mg); am vierten Tag wurde in beiden Gruppe nur noch Dexamethason gegeben.

Hochwirksamer Schutz vor akutem und verzögertem Erbrechen

Durch das neue Therapieregime können Patienten wirksamer als bisher vor der Chemotherapie-induzierten Übelkeit und dem Chemotherapie-induzierten Erbrechen geschützt werden. So war der Anteil der Patienten mit vollständigem Ansprechen während fünf Tagen, das heißt ohne jegliches Erbrechen und ohne Notwendigkeit einer antiemetischen Zusatzmedikation, unter der Therapie mit Aprepitant in beiden Studien signifikant höher als unter dem bisherigen Standardregime (Studie I: 72,7 % vs. 52,3 %; Studie II: 62,7 % vs. 43,3 %; jeweils p < 0,01).

Das neue Therapieregime mit Aprepitant erwies sich gegenüber der bisherigen Standardtherapie bei der Prävention sowohl der akuten (in den ersten 24 Stunden nach der Chemotherapie) als auch der verzögerten (an den 2 bis 5 Tagen nach der Chemotherapie) Symptomatik als signifikant überlegen.

Für beide Zeitabschnitte war die Zahl der Patienten mit vollständigem Ansprechen signifikant höher, wenn die Patienten zusätzlich zur Standardtherapie mit Aprepitant behandelt worden waren (Erbrechen in akuter Phase in Studie I: 89,2 % vs. 78,1 %, in Studie II: 82,8 % vs. 68,4 % und verzögerte Symptomatik in Studie I: 75,4 % vs. 55,8 %, in Studie II: 67,7 % vs. 46,8 %; jeweils p < 0,001).

Hohe Wirkung konstant anhaltend

Die zusätzliche antiemetogene Wirkung von Aprepitant blieb konstant vom ersten Chemotherapiezyklus an erhalten. So war z. B. die Zahl der Patienten ohne Erbrechen und ohne ausgeprägte Übelkeit in der zusätzlich mit Aprepitant behandelten Gruppe sowohl beim ersten Zyklus (61 % [n = 516] vs. 46 % [n = 522]) als auch beim sechsten Zyklus signifikant höher als unter dem bisherigen Standardregime (59 % [n = 89] vs. 40 % [n = 78]; p jeweils = 0,006). hel

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