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- DAZ 48/2003
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Prisma
Riechen: Schwangere haben feinere Nasen
Mehr als 120 Schwangere befragten Daniel Broman und Kollegen von der Universität UmeĆ für ihren "Geruchstest". Die Studienteilnehmerinnen mussten zweimal während der Schwangerschaft und einmal nach der Entbindung einen Fragebogen ausfüllen, in dem sie unter anderem nach Geruchs- und Geschmacksempfindungen, nach Heißhungerattacken oder extreme Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel gefragt wurden.
Die Auswertung der Fragebögen zeigte, dass ein Großteil der Schwangeren offenbar "feine Nasen" entwickelt. Jede dritte Probandin berichtete, dass sie alltägliche Gerüche wie Kaffee, Zigarettenrauch, Parfüm oder Essensgerüche während der frühen Schwangerschaft stärker empfand. 60 Prozent konnten bestimmte Speisen plötzlich gar nicht mehr "riechen" und erst recht nicht essen. Knapp siebzig Prozent hatten ungewöhnliche Geruchswahrnehmungen.
Um diese Ergebnisse zu verifizieren, untersuchten die Studiendurchführenden bei 36 schwangeren und 36 nicht schwangeren Frauen den Geruchssinn zusätzlich in einem Laborversuch. Dieser bestätigte das Fragebogenergebnis. Die Schwangeren konnten einen Duft schon bei viel geringeren Konzentrationen wahrnehmen als nicht Schwangere. Sie empfanden Gerüche außerdem häufiger als unangenehm, und es wurde ihnen eher übel davon. ral
Quelle: Vortrag auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Neurowissenschaften am 11. 11. 2003 in New Orleans
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