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- DAZ 49/2003
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Arzneimittel und Therapie
Testosteronmangel: Gleichbleibender Testoteronspiegel durch Depotpräparat
Hypogonadismus bezeichnet beim Mann die Unterfunktion der Hoden. Es gibt verschiedene Ursachen für eine verminderte Testosteronbildung. Als Folge sinkt die Konzentration dieses wichtigsten männlichen Sexualhormons im Blut. Aufgrund der vielen Funktionen des Hormons kann der Mangel an Testosteron zu erheblicher Beeinträchtigung der Gesundheit führen und dadurch die Lebensqualität deutlich mindern.
Bei nachgewiesenem Testosteronmangel kann eine Testosteronbehandlung das psychische und physische Wohlbefinden, die sexuelle Zufriedenheit und die Lebensqualität erheblich steigern. Auch kann Folgeerkrankungen eines Testosteronmangels, wie Osteoporose, vorgebeugt werden.
Zur Verfügung stehen bisher Testosteron-Injektionen, die im Abstand von drei Wochen verabreicht werden müssen. Sie haben allerdings den Nachteil, dass die Patienten in den ersten drei Tagen einen regelrechten Hormon-Flash mit vierfach überhöhten Werten durchmachen.
Eine weitere Darreichungsform ist ein transparentes, farbloses Gel (Testogel®, Androtop®), das in seiner Anwendung unkompliziert ist: es wird täglich auf die Haut von Oberarmen, Schultern oder Bauch aufgetragen und zieht innerhalb von wenigen Minuten in die Haut ein.
Bei leichteren Testosteronmangelzuständen können auch mit Hormonpflastern (Androderm®) oder Hormontabletten (Andriol®, Proviron®, Vistimon®) Erfolge erzielt werden. Diese Behandlungsform ist einfach, jedoch im Vergleich zur Behandlung mit Spritzen teurer. Mit Hilfe der transdermalen Präparate lässt sich noch am ehesten die physiologische zirkadiane Testosteronrhythmik nachahmen. Dazu müssen die Pflaster allerdings täglich erneuert werden, nach Entfernung der Pflaster fallen die Testosteronspiegel innerhalb von 24 Stunden auf den Ausgangswert.
Im Gegensatz zu den derzeit erhältlichen Depotpräparaten hat das neue Injektionspräparat den Vorteil, dass es nur etwa alle drei Monate injiziert werden muss. Bisher erhielt ein Patient im Schnitt 22 Injektionen pro Jahr. Laut der Schering AG erlaubt die neue Formulierung einen gleichbleibenden Testosteron-Blutspiegel und sei deshalb für den Patienten im allgemeinen verträglicher. ck
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