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Folsäure: Hat keinen Einfluss auf Mehrlingsgeburten

"Möchten Sie Zwillinge bekommen? Dann sollten sie eifrig Folsäure schlucken." Dieser Ratschlag wird in Zeitschriften und im Internet immer wieder einmal verbreitet. Chinesischen Wissenschaftlern zufolge ist er jedoch falsch. Folsäure hat ihrer Aussage nach keinen Einfluss auf Mehrlingsgeburten.

Um Neuralrohrdefekten des Kindes vorzubeugen, wird Frauen empfohlen, vor der Konzeption und im ersten Trimenon der Schwangerschaft Folsäure einzunehmen. Frühere Arbeiten legten einen Zusammenhang zwischen der Einnahme folsäurehaltiger Vitaminpräparate und einer erhöhten Anzahl von Mehrlingsgeburten nahe.

Eine Forschungsgruppe um Zhu Li von der Universität Peking kam nun jedoch zu einem anderen Ergebnis. Im Rahmen einer Kohortenstudie zur Prävention von Neuralrohrdefekten, an der 242 015 junge Chinesinnen teilnahmen, wurde auch der Zusammenhang zwischen Folsäureeinnahme und Mehrlingsgeburt untersucht.

Alle Studienteilnehmerinnen sollten vom Tag der Anmeldung bis zum Ende des ersten Trimenons 400 Mikrogramm Folsäure/Tag einnehmen. 90 Prozent von ihnen nahmen die Folsäure bis zum Ende des ersten Trimenons, etwa 52,5 Prozent während der gesamten Schwangerschaft.

Ergebnis: Die Zahl der Mehrlingsgeburten betrug insgesamt 1462 (0,62 %). Verglichen mit Frauen, die das Vitamin nicht eingenommen hatten, unterschied sich dieser Wert kaum. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob die Folsäure irgendwann während der Schwangerschaft, zum Zeitpunkt der Ovulation, bei der Befruchtung oder nach der Konzeption eingenommen wurde.

Fazit: Um Zwillinge zu bekommen, ist Folsäure nicht das geeignete Mittel, abgesehen davon ist sie jedoch für Frauen mit Kinderwunsch essenziell. ral

Quelle:

Lancet 361, 380–384 (2003)

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