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- DAZ 51/2003
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Arzneimittel und Therapie
Hirnödem: Dexamethason erhöht Überlebenschancen
Häufigste Todesursache bei Patienten mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma ist die Entwicklung einer sekundären Hirnschwellung bzw. eines sekundären Hirnödems. Die Wirksamkeit weit verbreiteter Therapien bei dieser Indikation wurde jetzt in einer prospektiven Studie analysiert.
In die Studie wurden Patienten bis zu 16 Jahren mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma eingeschlossen, die von 1977 bis 1994 auf einer pädiatrischen Intensivstation behandelt wurden. Die Kinder erhielten eine Standard-Notfallversorgung und wurden nach einer Computertomografie intubiert und beatmet.
Von 79 Kindern mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma mit posttraumatischer Hirnschwellung bzw. Hirnödem wurden 61 zur Reduktion des intrakraniellen Drucks mit Dexamethason therapiert. Die Dexamethason-Behandlung startete mit einer Initialdosis von 0,4 mg/kg Körpergewicht.
Danach wurden alle sechs Stunden 0,2 mg/kg Körpergewicht injiziert. Bei Kindern, die mit Dexamethason behandelt wurden, erhöhte sich die Überlebenswahrscheinlichkeit auf 0,68 gegenüber 0,44 ohne Dexamethason-Therapie. Die Multivarianzanalyse bestätigt die Unanhängigkeit einer Behandlung mit Dexamethason von anderen Therapiemodalitäten.
Therapie maligner Hirntumore
Im Management maligner Hirntumore stellt die Corticosteroid-Therapie ebenfalls einen Eckpfeiler dar. Dexamethason reduziert das Begleitödem und bewirkt damit eine Verringerung der neurologischen Ausfälle (Paresen, Aphasie etc.) und der Hirndrucksymptomatik (Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen).
Die Dosierungen sollten dabei unter 16 mg liegen, um Nebenwirkungen wie das Cushing-Syndrom, Hyperglykämie oder passagere Myopathie zu vermindern bzw. zu vermeiden. Es wird ein rasches Ausschleichen mit eventuellem Neubeginn der Cortisontherapie als Alternative zur Dauertherapie empfohlen. ck
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