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Generikaverband gegen Drehung der Preisspannenverordnung
Die ABDA hatte bereits vor einem Jahr ins Gespräch gebracht, die Handelsmargen in den oberen Preisklassen zu reduzieren und im Gegenzug bei den niedrigpreisigen Arzneimitteln moderat anzuheben. Mit der Anzettelung dieser Diskussion hätten die Apotheker "die Büchse der Pandora" geöffnet, sagte Hummels am 30. Januar vor Journalisten in Berlin. Bei den Politikern sei nur eines hängen geblieben: dass die Preisspannen zu hoch seien.
Hummels hält eine Drehung der Preisspannenverordnung für "ökonomischen Unfug". Zum einen würden so preiswerte Generika verteuert, die der GKV bislang eine positive Rechnung bescherten. Auf der anderen Seite handle es sich bei den hochpreisigen Präparaten in der Regel um solche, deren Preis allein der Hersteller in der Hand habe. Werde die Handelsmarge reduziert, erhöhe der Hersteller einfach den Preis, so Hummels. Und am Ende stehe man wieder dort, wo man angefangen habe.
Pro prozentuale Zuzahlung
Hummels bekräftigte anlässlich des Pressegesprächs erneut die Forderung des Generikaverbands nach einer aufkommensneutralen prozentualen Zuzahlung. Diese könnte bei rund 20 Prozent liegen. Zuzahlungsbefreiungen, wie sie das Gesetz schon jetzt vorsieht, könnten bestehen bleiben.
Zur Vermeidung von Belastungsspitzen sollte zusätzlich eine monatliche einkommensabhängige Zuzahlungshöchstbelastung eingeführt werden. Eine prozentuale Zuzahlung könnte nach Auffassung Hummels auch die vierte Hürde überflüssig machen: Echte Innovationen würden sich selbst auf diese Weise auf dem Markt durchsetzten, während niemand bereit wäre, für nur scheinbare Neuerungen höhere Zuzahlungen zu leisten.
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