Prisma

Langstreckenlauf als Risikofaktor für Osteoporose?

Bisher waren die Wissenschaftler der Meinung, dass Sport nicht nur die Muskeln, sondern auch die Knochen stählt. Für viele Sportarten mag das zutreffen, zumindest der Langstreckenlauf jedoch scheint eine Ausnahme darzustellen. Die Fachzeitschrift "British Journal of Sports Medicine" berichtet von neuen Erkenntnissen, denen zufolge ausdauerndes Laufen sogar die Osteoporoseentstehung fördert.

Derzeit lässt sich dieses Ergebnis allerdings nur auf Frauen übertragen. 52 Probandinnen im Alter von 18 bis 44 Jahren nahmen an einer Studie teil, um Gründe für die verringerte Knochendichte bei Langstreckenläuferinnen zu finden. Die von den Teilnehmerinnen regelmäßig zurückgelegten Distanzen variierten zwischen 1500 Metern bis hin zum Marathonlauf. Vor Studienbeginn wurden unter anderem Knochendichte und Körperfettanteil bestimmt, ein ausführlicher Fragebogen gab Aufschluss über das Trainingsverhalten und den gesundheitlichen Zustand.

Tatsächlich fanden die Sportmedizinerin Melanie Burrows und ihre Kollegen von der Universität Ost-London neben anderen Faktoren auch einen negativen Zusammenhang zwischen der Länge der Laufstrecke und der Substanz der Knochen. Pro zehn Kilometer, die eine Frau in der Woche mehr läuft, scheint die Knochendichte um wenige Prozent abzunehmen.

Positiven Einfluss übte in der Studie dagegen eine höhere Körpermasse aus. Allerdings sollte es sich dabei um Muskelmasse handeln, da ein hoher Anteil an Körperfett die Knochensubstanz wiederum verschlechtert. Weitere Langzeitstudien werden erforderlich sein, um diese Ergebnisse richtig beurteilen zu können und um gezielte Trainingsmethoden zu finden, die in Zukunft auch Langstreckenläuferinnen wieder kraftvoll auftreten lassen. ah

Quelle: British Journal of Sports Medicine 2003, Vol. 37, Nr. 1, S. 67 - 71

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