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Akupunktur hilft gegen postoperatives Erbrechen

Als Mittel zur Schmerztherapie, zur Unterstützung der Gewichtsabnahme oder auch zur Förderung einer Schwangerschaft Ų das sind Indikationen, die man schon seit längerem mit der Akupunktur in Verbindung bringt. Ein neues Anwendungsgebiet haben nun Wissenschaftler der Universität Heidelberg beschrieben. Sie setzen die Akupunktur gegen das Erbrechen nach einer Operation ein.

Etwa jeder dritte Patient leidet nach einer Operation unter Übelkeit und Erbrechen. Vorbeugend können Antiemetika verabreicht werden. Eine Alternative scheint die Akupunktur zu sein. Das konnten Mediziner um Dr. Konrad Streitberger nun nachweisen. Sie behandelten rund 440 Frauen, die sich einer Unterleibs-OP unterziehen mussten, im Vorfeld des Eingriffs mit Akupunktur.

Die Hälfte der Patienten wurde mit Plazebo-Nadeln akupunktiert, die andere Hälfte erhielt eine echte Akupunktur. Während sich knapp 40 Prozent der Frauen aus der Plazebogruppe nach der Operation übergeben mussten, waren es bei der echten Akupunktur nur etwa 25 Prozent. "Akupunktur ist zur Vorbeugung von Erbrechen nach einer Unterleibsoperation möglicherweise ähnlich wirksam wie die Standard-Antiemetika", kommentiert Streitberger das Ergebnis.

Bei anderen Operationen könnte das Ergebnis allerdings anders aussehen, schränkt er ein. So könne die Akupunktur z. B. das Erbrechen nach Eingriffen an der Brust nicht verhindern. Streitberger erklärt sich dies dadurch, dass verschiedene Operationen den Körper unterschiedlich belasten.

"Wahrscheinlich wirkt deshalb die Akupunktur auch nicht immer gleich gut", meint der Anästhesist. Er will in weiteren Studien untersuchen, welche Operationen und auch welche Patiententypen sich für die Akupunktur eignen und wo die Grenzen der Behandlung liegen.

Quelle: Pressemitteilung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

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