Chronischer Verkehrslärm erhöht Herzinfarktrisiko

Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes (UBA) untermauert einen Zusammenhang zwischen Straßenverkehrslärm und Herzinfarkt: Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, ist demnach bei Männern, die längere Zeit in Gebieten mit hohem Verkehrslärm wohnen, um 30 Prozent erhöht.

Chronischer Verkehrslärm erhöht Herzinfarktrisiko

An der Studie nahmen insgesamt 4115 Frauen und Männer teil. Sie wurden von Wissenschaftlern der Charité interviewt und mussten einen Fragebogen zu Lärmstörungen in ihrem Wohnumfeld sowie Lage und Beschaffenheit ihrer Wohnung ausfüllen. Daneben wurden andere bekannte Risikofaktoren für den Herzinfarkt – wie Diabetes, Herzinfarkte in der Familie, Rauchgewohnheiten oder soziale Schicht –erfasst.

Mithilfe der Lärmkarte der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bestimmte das UBA anschließend den Straßenverkehrslärmpegel vor den Wohnungen der Untersuchungsteilnehmer. Ergebnis: Bei Studienteilnehmern, die an stark befahrenen Hauptstraßen wohnten (mittlerer Schallpegel am Tag über 65 Dezibel), zeigte sich ein Anstieg des Herzinfarktrisikos gegenüber denjenigen, die in vergleichsweise ruhigen Nebenstraßen wohnten.

Der Zusammenhang zeigte sich allerdings nur bei Männern, warum Frauen nicht betroffen waren, ist bislang unklar. Möglicherweise spielen hormonelle Einflüsse oder andere Aktivitätsprofile dabei eine Rolle. Neben der objektiven Lärmbelastung war bei Männern auch die Belästigung durch nächtlichen Straßenverkehr und bei Frauen die Belästigung durch nächtlichen Fluglärm mit einem Anstieg des Herzinfarktrisikos verbunden.

Die Daten decken sich mit früheren Untersuchungsergebnissen. So führte das UBA auf der Grundlage der Berliner Lärmkarte bereits vor zehn Jahren eine Herzinfarktstudie durch. Sie lieferte weitgehend identische, gemessen an der statistischen Signifikanz jedoch nicht so klare Ergebnisse wie die aktuelle Studie. uba

Quelle: Pressemitteilung des Umweltbundesamtes

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