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Telematik: Elektronische Gesundheitskarte "im Zeitplan"
Die so genannte Rahmenarchitektur für das ehrgeizige EDV-Projekt hat ein Konsortium unter der Leitung des IBM-Konzerns im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums erstellt. Sie beschreibt die notwendigen Randbedingungen wie z. B. Sicherheit und Datenschutz, identifiziert Schnittstellen und stellt durch Vorgaben und Empfehlungen sicher, dass die unterschiedlichen EDV-Systeme im Gesundheitswesen künftig "eine Sprache sprechen".
"Wichtiger Meilenstein"
Schmidt sprach von einem "wichtigen Meilenstein" zu mehr Qualität, Wirtschaftlichkeit und Transparenz im Gesundheitswesen. Allein mit dem elektronischen Rezept, das als erstes mit der elektronische Gesundheitskarte eingeführt werden soll, ließen sich Milliarden sparen: Für die jährlich rund 700 Millionen Rezepte in Deutschland sei künftig nur noch ein Bearbeitungsvorgang nötig, so die Ministerin.
Zudem sei die Karte ein Instrument zur Verbesserung der Lebens- und Versorgungsqualität der Menschen. So sollen durch die Arzneimitteldokumentation vermeidbare Arzneimittelnebenwirkungen und Unverträglichkeiten frühzeitig erkannt werden. Zudem können Mehrfachuntersuchungen vermieden werden, erklärte Schmidt.
Aber auch die Stärkung der Patientenrechte durch die elektronische Gesundheitskarte steht für die Ministerin "ganz oben auf der Agenda". In ihrer Hand liege es, welche Daten neben den Basis- und Notfalldaten auf der Karte gespeichert werden.
Länder und Selbstverwaltung am Zug
Die Ministerin betonte, dass die Umsetzung nur gelingen könne, wenn alle Akteure ihre Verantwortung wahrnehmen: "Länder, Industrie und Selbstverwaltung müssen jetzt Ihre Handlungsfähigkeit beweisen". Seitens der Krankenkassen und der Ärzteschaft waren zuvor immer wieder Zweifel an einer Einführung der Karte zum Januar 2006 laut geworden. Gegen Ende dieses Jahres sollen in zwölf Bundesländern bereits "Feldversuche" mit der elektronischen Gesundheitskarte gestartet werden
Kosten in zwei Jahren angeblich wieder eingespielt
Die Kosten für die Einführung der Karte werden unterschiedlich eingeschätzt. Schmidt zufolge liegen sie zwischen 700 Millionen und einer Milliarde Euro. Die Krankenkassen rechnen hingegen mit mindestens 1,4 Milliarden Euro und der Kartenhersteller Giesecke und Devrient hält 1,7 Milliarden Euro für realistisch. Aufbringen müssen diese Kosten die beteiligten Gesundheitsberufe und Krankenkassen.
Angesichts der erwarteten Einsparungen durch die Karte seien die Einführungskosten jedoch spätestens binnen zwei Jahren amortisiert, so Schmidt. Weitere Einzelheiten zur elektronischen Gesundheitskarte und die Dokumente der Rahmenarchitektur sind im Internet unter www.bIT4health.de zu finden.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat keinen Zweifel, dass die elektronische Gesundheitskarte wie geplant zum 1. Januar 2006 bundesweit eingeführt werden kann. Allein durch das elektronische Rezept könnten die Krankenkassen jährlich eine Milliarde Euro einsparen, sagte die Ministerin am 22. März auf der CeBIT in Hannover. Dort nahm sie vom Industriekonsortium bIT4health den Entwurf der Rahmenarchitektur für die Telematik-Infrastruktur entgegen.
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