- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 24/2004
- Fieber und Schmerzen: ...
Arzneimittel und Therapie
Fieber und Schmerzen: Ibuprofen-Zäpfchen für Kleinkinder
Zur Fiebersenkung und Schmerzbehandlung eignen sich allgemein nicht-steroidale Antiphlogistika. Allerdings stehen der Forderung nach einer konsequenten Behandlung von Fieber und vor allem Schmerzen im Kindesalter oft Beschränkungen bei der Zulassung von Analgetika für diese Altersgruppe entgegen. Derzeit wird bei Kleinkindern und Kindern in der Selbstmedikation vielfach Paracetamol verwendet. Eine Alternative hierzu ist Ibuprofen, das in den für die Schmerz- und Fiebertherapie empfohlenen Dosierungen im Kindesalter besser wirksam ist als Paracetamol.
Ibuprofen zeichnet sich vor allem durch sein dreifaches Wirkspektrum – analgetisch, antipyretisch, antinflammatorisch – aus, darüber hinaus durch schnellen Wirkeintritt und lang anhaltende Wirkung: Vergleichsstudien zeigen, dass Ibuprofen eine vergleichbare fiebersenkende und schmerzlindernde Wirkung bei einer längeren Wirkdauer bei Fieber aufweist (bis zu acht Stunden). Der Wirkstoff ist gut verträglich und das auch bei der Langzeitanwendung: er hat eine große therapeutische Breite und die Intoxikationsgefahr ist vergleichsweise gering.
Mit Nurofen® Junior Zäpfchen steht die Substanz in kindgerechter Dosierung in einer rektalen und damit Kinder- (und Eltern-) freundlichen Darreichungsform zur Verfügung. Die Tagesgesamtdosis von Nurofen® Junior Zäpfchen 125 mg beträgt 20 bis 30 mg pro kg Körpergewicht, verteilt auf drei bis vier Einzeldosen. Dies bedeutet für
- Kinder mit 12,5 bis 17,0 kg Körpergewicht (etwa zwei bis vier Jahre) zu Beginn der Behandlung ein Zäpfchen und nach sechs bis acht Stunden – soweit notwendig – ein weiteres Zäpfchen. Innerhalb von 24 Stunden dürfen nicht mehr als drei Zäpfchen gegeben werden;
- Kinder mit 17,0 bis 20,5 kg Körpergewicht (etwa vier bis sechs Jahre) zu Beginn der Behandlung ein Zäpfchen und nach sechs Stunden – soweit notwendig – ein weiteres Zäpfchen. Innerhalb von 24 Stunden dürfen nicht mehr als vier Zäpfchen gegeben werden.
Von Ibuprofen stehen zur Behandlung von Fieber und Schmerzen bei Kindern bisher zwei Präparate zur Verfügung: der verschreibungspflichtige Nurofen® Fiebersaft für Kinder ab drei Monaten und der nicht verschreibungspflichtige Nurofen® Junior Fiebersaft für Kinder ab sechs Monaten. Beide Produkte sind identisch in der Zusammensetzung, haben aber aufgrund der verschiedenen Altersgrenze einen unterschiedlichen Abgabestatus.
Aus Suppositorien schnell und fast vollständig absorbiert
Ibuprofen ist ein nicht-steroidales Antiphlogistikum/Analgetikum, das sich über die Prostaglandinsynthesehemmung in den üblichen tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwies. Beim Menschen reduziert Ibuprofen entzündungsbedingte Schmerzen, Schwellungen und Fieber. Ferner hemmt Ibuprofen reversibel die Plättchenaggregation.
Die klinische Wirksamkeit von Ibuprofen wurde bei der Behandlung von leichten bis mittleren Schmerzen, wie Schmerzen beim Zahnen und Zahnschmerzen, Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, Halsschmerzen, post-operativen Schmerzen und Weichteilverletzungen gezeigt sowie bei Fieber, einschließlich Fieberanfall nach Immunisierung und Schmerzen und Fieber bei Erkältung und Grippe. Nach rektaler Anwendung wird Ibuprofen schnell und fast vollständig absorbiert mit mittleren Peak-Plasmakonzentrationen, die 1,25 Stunden nach der Anwendung der 125 mg Zäpfchen erreicht werden.
Ibuprofen wird stark an Plasmaproteine gebunden und diffundiert in die Synovialflüssigkeit. In der Leber wird der Wirkstoff zu zwei Hauptmetaboliten abgebaut. Diese werden entweder als solche oder als Hauptkonjugate, zusammen mit vernachlässigbaren Mengen an unverändertem Ibuprofen, primär über die Niere ausgeschieden. Die Elimination durch die Niere erfolgt schnell und vollständig. Die Eliminationshalbwertzeit beträgt etwa zwei Stunden. ck
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.