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Arzneimittel und Therapie
Blutdruckmessung: Ellenbogen strecken oder beugen?
Fehlerquellen gibt es bei der Blutdruckmessung genügend: Falsche Manschetten-Größe, volle Harnblase, Reden während der Messung oder der berühmte Weißkitteleffekt können schnell zu unbrauchbaren Werten führen. Als weiteres Problem haben amerikanische Ärzte von der University of California nun die Haltung des Unterarmes entlarvt.
In einer Studie fanden die Ärzte bei insgesamt 100 Patienten signifikant niedrigere Werte, wenn der Arm der Testpersonen im Ellenbogen-Gelenk nicht gestreckt, sondern 90° gebeugt war. Untersucht wurde dieser Effekt jeweils am liegenden, sitzenden und stehenden Patienten, wobei die Manschette immer auf Herzhöhe angebracht war. Die größten Unterschiede fanden sich bei den Liegend-Messungen, die am gestreckten Arm eine durchschnittliche Erhöhung des systolischen Blutdruckwertes um 13,2 mmHg ergaben und für den diastolischen Wert um 14,4 mmHg. Im Sitzen und Stehen fielen die Differenzen zwar etwas geringer aus, waren aber ebenfalls signifikant.
Immer die gleiche Armposition wählen
Die Unterschiede erachten die Autoren für die Praxis durchaus als relevant, da die Abweichungen den Bereich von 5 bis 10 mmHg übersteigen, der nach ihren Erläuterungen bei der Blutdruckeinstellung von Bedeutung ist. Dabei verweisen sie auf die Sitzend-Messungen der Studie, wonach bei gestrecktem Arm 41% der Patienten in die Klassifikation Bluthochdruck gefallen wären. Bei gebeugtem Arm dagegen nur 22%.
Ob der Blutdruck nun korrekterweise bei gestrecktem oder gebeugtem Arm zu messen ist, lassen die amerikanischen Ärzte allerdings offen. Zukünftige Blutdruckstudien sollten jedoch nach ihrer Meinung der Arm-Haltung mehr Bedeutung beimessen. Zudem sollte man in der täglichen Praxis darauf achten, dass auch tatsächlich immer die gleiche Arm-Position wählt wird.
Literatur
Thomas J. Hemingway; et al.: Arm Position and Blood Pressure Measurement. Ann. Intern. Med. 140, 74 (2004).
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