Hochschulnachrichten

"Tag der Pharmazie" in Tübingen: Verleihung des Merckle-Promotionspreises

Am 26. Juni wurde am Pharmazeutischen Institut der Universität Tübingen zum dritten Mal der alljährliche "Tag der Pharmazie" ausgerichtet. Institutsdirektor Prof. Dr. Stefan Laufer gab einen Rückblick über die erfolgreiche Arbeit des vergangenen Jahres, die gekrönt wurde von einem Spitzenplatz der Tübinger Pharmazie im CHE Hochschulranking. Im Zentrum der Feierlichkeiten stand die Verleihung des Merckle-Promotionspreises für die beste pharmazeutische Promotion sowie die Überreichung der Doktor- und Diplomurkunden an die Absolventen des Pharmazeutischen Institutes aus den vergangenen 12 Monaten. Gleichzeitig erfolgte die feierliche Verabschiedung von Prof. Dr. Karl-Artur Kovar, der im Frühjahr in den Ruhestand getreten ist. Seine Verdienste wurden vom Institut und vom Rektor der Universität ausdrücklich gewürdigt. Den Abschluss bildete der Festvortrag von Prof. Dr. Walter Zieglgänsberger, Max-Planck-Institut für Psychiatrie München, über aktuelle Aspekte der Schmerzforschung.

Der "Tag der Pharmazie" an der Universität Tübingen wurde vom Direktor des Pharmazeutischen Instituts, Prof. Dr. Stefan Laufer, eröffnet. Er gab einen Überblick über die aktuelle Situation des Instituts. Die derzeit sieben Professoren der Pharmazie bilden ca. 400 Studenten und 72 Doktoranden aus. Das aktuelle CHE-Hochschulranking, das im "Stern" veröffentlicht wurde, bewertet das Pharmazeutische Institut Tübingen als bestes in Deutschland.

Als einziges Institut erzielte es im Ranking in vier von fünf bewerteten Kategorien die Bestnote. Laufer drückte die Hoffnung aus, dass das Institut auch in Zukunft in Forschung und Lehre nachhaltig zur wissenschaftlichen Entwicklung der Pharmazie in Deutschland beitragen wird.

Feierliche Verabschiedung von Professor Kovar

Aus Anlass des Eintritts von Prof. Dr. Karl-Artur Kovar in den Ruhestand würdigte Prof. Dr. P.C. Schmidt im Namen des Instituts die vielfältigen Verdienste, die sich Kovar in den letzten Jahren um die moderne Entwicklung der Pharmazeutischen Analytik, um die Suchtmittelforschung und um die Universität Tübingen erworben hat. Dieses Lob nahm auch der Rektor der Universität Tübingen, Prof. Dr. Dr. h.c. Eberhard Schaich, in seinem Grußwort auf. Er betonte die ausgleichende und integrative Rolle, die Kovar viele Jahre lang in der Fakultät und der Universität wahrgenommen hat.

Schaich gratulierte dem Pharmazeutischen Institut zu seinem Spitzenplatz im CHE-Hochschulranking, dies werde von der Universitätsleitung mit großem Wohlwollen betrachtet. Zudem dankte er der Firma Merckle für die Auslobung des Merckle-Promotionspreises Pharmazie und die Mitwirkung bei der Ausrichtung des "Tages der Pharmazie". Enge Kooperationen mit der Industrie, vor allem mit der forschenden Industrie, gehörten zu den erklärten Zielrichtungen der Universität Tübingen.

Begrüßenswertes Kooperationsinteresse

Dr. Philipp Merckle, Geschäftsführer der Firma Merckle und ehemaliger Student und Doktorand des Pharmazeutischen Instituts in Tübingen, begrüßte dieses Kooperationsinteresse der Universität und beglückwünschte Laufer zu der erfolgreichen Arbeit. Als Höhepunkt seiner Rede überreichte Merckle den diesjährigen Merckle-Promotionspreis an Dr. Hui Xu. Frau Xu, die in der Volksrepublik China ihren Mastertitel in Pharmazie erworben hatte, hat in der Pharmazeutischen Biologie der Universität Tübingen unter Anleitung von Priv.Doz. Dr. Shu-Ming Li und Prof. Dr. Lutz Heide promoviert. Ihr Arbeitsgebiet, die Entwicklung neuer Antibiotika aus der Klasse der Aminocumarine mit Hilfe von gentechnischen Methoden, stellte Frau Xu anschließend dem Publikum vor.

Ein zentraler Punkt des Tags der Pharmazie ist alljährlich die Übergabe der Promotionsurkunden. "Sie sind unsere wichtigsten Multiplikatoren", und da Sie auch die Hauptträger der Last sowohl in der Forschung als auch in der Lehre sind, sollen Sie an diesem Tag eine explizite Würdigung erfahren". Mit diesen Worten wies Laufer auf die große Bedeutung der Doktoranden im wissenschaftlichen und im Lehrgefüge eines Instituts hin.

Verleihung von Diplomurkunden

Erstmals wurden im Rahmen des Tags der Pharmazie auch die Urkunden über den erfolgreichen Abschluss von Diplomarbeiten übergeben. Das Tübinger Institut verfügt seit Juni 2003 über eine eigenständige Diplomprüfungsordnung, die dem auch von Studenten häufig geäußerten Wunsch Rechnung trägt, eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des sonst stark verschulten Studiums durchführen zu können. Diese Arbeiten werden zum Teil in Kooperation mit der Industrie durchgeführt.

Das Angebot für diese zusätzliche Qualifikation erfährt regen Zuspruch, so sind derzeit etwa 10 weitere Kandidaten mit ihrer Arbeit beschäftigt. Als erste Diplomandinnen erhielten Rebekka Wild für ihre Arbeit zur Untersuchung von Qualität und Dokumentation der Arzneimitteltherapie am Tübinger Universitätsklinikum, Frau Stefanie Mocka für Aufbau und Validierung eines Zytokin-ELISAs und Alexandra Baltisberger für ihre Arbeit über den Einsatz der Nahinfrarotspektroskopie zur Endpunktbestimmung beim Mischen ihre Diplomurkunden.

Am Nachmittag wurden im Rahmen einer Filmvorführung die Arbeiten von Emeritus Prof. Dr. Dr. H.P.T. Ammon zur traditionellen Ajurvedischen Medizin in Indien vorgestellt. Parallel erhielten Interessenten die Möglichkeit, sich durch die Forschungslabors der verschiedenen Abteilungen des Pharmazeutischen Instituts führen zu lassen.

Einen krönenden Abschluss der Veranstaltung bildete der Vortrag von Prof. Dr. Walter Zieglgänsberger vom MPI für Psychiatrie, München, mit dem Thema "Warum wird nicht jeder akute Schmerz chronisch?" In seinem Beitrag gab Zieglgänsberger einen aktuellen Überblick über den Stand der Schmerzforschung und die daraus resultierenden therapeutischen Möglichkeiten, der beim nachfolgenden Empfang für viel Gesprächsstoff sorgte.

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