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- DAZ 34/2004
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Arzneimittel und Therapie
Erektile Dysfunktion: Sildenafil-Therapie mit Langzeitwirkung
Die entsprechenden Studienergebnisse stellte nach einer Mitteilung der Firma Pfizer Priv.-Doz. Dr. Frank Sommer, Köln, auf dem diesjährigen Kongress der American Urologic Association (AUA) in San Francisco im Juli vor. Ursprüngliches Ziel dieser Studie war es zu prüfen, ob die regelmäßige tägliche Gabe von Sildenafil über 12 Monate bei Patienten mit erektiler Dysfunktion die Erektionsfähigkeit auch nach dem Absetzen der Medikation normalisieren kann. Durch die regelmäßige abendliche Sildenafil-Einnahme sollte die Fähigkeit zu nächtlichen Spontan-Erektionen verbessert werden.
Nächtliche Spontan-Erektionen stärken den Schwellkörper
Spontane nächtliche Erektionen scheinen für die Regeneration des Penisschwellkörpers wichtig zu sein. Diese Spontan-Erektionen werden mit zunehmendem Alter seltener, als Folge wird der Schwellkörper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Muskelmasse und Collagen werden abgebaut und durch Bindegewebe ersetzt. Eine verbesserte Sauerstoffversorgung des Penis kann diesen Fibrose-Prozess vermutlich umkehren, das Gleichgewicht der Gewebeanteile normalisieren und den Schwellkörper funktionstüchtig halten.
Sildenafil einmal täglich
Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 76 Patienten mit leichter bis mäßiger erektiler Dysfunktion in drei Gruppen randomisiert.
- Die Männer in Gruppe 1 nahmen ein Jahr lang jeden Abend 50 mg Sildenafil ein.
- Die Männer der Gruppe 2 nahmen, wenn sie sexuell aktiv sein wollten, bei Bedarf Sildenafil (50 oder 100 mg).
- Gruppe 3 erhielt keine medizinische Behandlung.
An das Ende der Behandlungsphase und Absetzen der Medikation schloss sich eine einmonatige Auswaschphase an. Danach zeigte sich, dass 58,8% (20 von 34) der Männer aus Gruppe 1 mit täglicher Sildenafil-Einnahme auch ohne Medikation über eine normalisierte Erektionsfähigkeit verfügten. Bei diesen Patienten hatte sich auch die Erektionsdauer signifikant verbessert. Im Gegensatz hierzu erlangten nur jeweils 9,7% bzw. 5,5% der Männer in den Gruppen 2 und 3 ihre normale Erektionsfähigkeit zurück.
Therapieerfolg bleibt wahrscheinlich erhalten
Die Ergebnisse der Nachbeobachtung nach sechs Monaten sind ermutigend: Bei 19 von 20 Männern der ersten Gruppe, die wieder eine normale Erektionsfähigkeit erreicht hatten, war der Therapieerfolg erhalten geblieben. Inwieweit hierfür auch ein "Trainingseffekt" durch die Wiederaufnahme der sexuellen Aktivitäten mit verantwortlich sei, kann im Moment noch nicht beantwortet werden. Möglicherweise kann die regelmäßige Einnahme von Sildenafil dem Alterungsprozess des Penis entgegenwirken und damit Männern frühzeitig helfen, die ein Nachlassen ihrer Erektionsfähigkeit beobachteten. hel
Männern mit erektiler Dysfunktion kann Sildenafil möglicherweise dauerhaft helfen: Patienten, die nach einer zwölfmonatigen täglichen Behandlung ihre Erektionsfähigkeit wiedererlangt hatten, konnten sich auch noch sechs Monate später ohne weitere Therapie über eine normale Sexualfunktion freuen.
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