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- DAZ 44/2004
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Prisma
Maiglöckchenduft verheißt Fruchtbarkeit
Verglichen mit anderen höheren Säugetieren wie Hund oder Affe hat der Mensch im Laufe der Evolution rund zwei Drittel seiner Riechrezeptoren eingebüßt. Dennoch ist ihnen nach wie vor die größte Genfamilie im menschlichen Genom zuzuordnen. Erst vor kurzem wurde die Erforschung der Grundlagen des Riechens mit dem Nobelpreis ausgezeichnet (s. DAZ 43, S. 79). Bochumer Forscher konnten nun nachweisen, dass Spermien den Weg zur Eizelle mittels eines bestimmten Riechrezeptors finden. Professor Hatt von der Ruhr-Universität Bochum und seine Kollegen schließlich entdeckten, dass es der gleiche Riechrezeptor in der Nase ermöglicht, Maiglöckchenduft wahrzunehmen.
Bestimmte Formen von Fertilitätsstörungen könnten mithilfe dieses Wissens sehr viel einfacher als bisher erkannt werden: Ist dieser bestimmte Riechrezeptor genetisch defekt, könnte der Betroffene bei einem Riechtest Maiglöckchenduft nicht wahrnehmen – zugleich wäre damit die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Spermien ihrerseits nicht in der Lage sind, die Eizelle aufzuspüren. Die Forscher hoffen auf zusätzliche diagnostische Möglichkeiten, sobald auch die weiteren Riechrezeptoren auf den Spermien genauer erforscht sind.
Eine weitere interessante Option sehen die Wissenschaftler in der Möglichkeit, durch hemmende Duftmoleküle selektiv Riechrezeptoren zu blockieren und damit bestimmte unangenehme Geruchswahrnehmungen auszuschalten, ohne den gesamten Geruchssinn außer Kraft zu setzen. ah
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