Prisma

MS anhand von Eiweißmarkern erkennen

Bisher erfolgt die Diagnose der Multiplen Sklerose durch Kombination verschiedener Untersuchungen, die bei einigen Erkrankten jedoch nicht immer zu eindeutigen Ergebnissen führen. Amerikanische Wissenschaftler haben jetzt im Blut von MS-Patienten spezifische Eiweiße entdeckt, mit deren Hilfe sie sich eine bessere Diagnose der Erkrankung erhoffen.

Die Multiple Sklerose ist als Autoimmunkrankheit die häufigste entzündliche Erkrankung des Nervensystems. Sie kann sehr unterschiedlich verlaufen und beginnt meist im frühen Erwachsenenalter. Oft sind Sehstörungen oder Lähmungen der Muskulatur erste Symptome der Krankheit. Zur genaueren Diagnostik werden derzeit neurologische Tests, Untersuchungen von Rückenmarksflüssigkeit und Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt. Zu diesen meist sehr teuren und schmerzhaften Verfahren könnte sich bald eine Alternative bieten.

In einer Studie untersuchten dazu die Neurologen der amerikanischen Wake Forest University die Muster der Blutproteine von 25 gesunden Probanden und 25 kurz zuvor erkrankten Patienten. Die Erkrankten litten an der häufigsten MS-Form, bei der sich Krankheitsperioden mit stabilen Phasen abwechseln. Beim Vergleich der Proteinmuster beider Probandengruppen stellten die Wissenschaftler bei den MS-Patienten einen speziellen Eiweiß-"Fingerabdruck" fest, den die gesunden Studienteilnehmer nicht aufwiesen. Mithilfe dieser so genannten Markerproteine könnte künftig die Erkrankung durch einfache Bluttests festgestellt werden. Allerdings müssten mehrere dieser Marker zur Diagnose herangezogen werden. Welche Eiweiße dabei genau eine Rolle spielen, soll derzeit in einer weiteren, groß angelegten Studie herausgefunden werden. war

Quelle: Journal of Molecular Neuroscience, 25 (1), 119 – 126 (2005).

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