- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 25/2005
- Zu viel Wissen schadet ...
Prisma
Zu viel Wissen schadet dem Gedächtnis
Zu dieser Erkenntnis gelangten amerikanische Psychologen nach einer Studie mit dem Ziel, die unterschiedlichen Wahrnehmungsformen und das Erinnerungsvermögen von Kindern jungen Erwachsenen zu erklären. Dazu wurden den Probanden Tierbilder vorgelegt und ihnen gesagt, dass bestimmte Tiere "Beta-Zellen" in ihrem Körper hätten. Die Teilnehmer sollten erkennen, welche Tiere dazugehörten. Im Laufe des Testes wurde ihnen signalisiert, dass ausschließlich Katzen mit jener Zellenform in Verbindung stehen.
Im zweiten Teil der Untersuchung war es die Aufgabe, bei der Betrachtung weiterer Tierbilder anzugeben, ob die dargestellten Tiere schon einmal im ersten Teil vorgekommen waren. Das Resultat – die Kinder hatten scheinbar das bessere Gedächtnis. Je älter die Probanden waren, desto fehlerhafter war die Wiedererkennung der Tiere. Die Forscher vermuten den Grund darin, dass die Erwachsenen sich nur auf die Katzen konzentrierten, sobald sie erkannten, dass keines der anderen Tiere "Beta–Zellen" in sich trug. Dagegen suchten die Kinder nach ähnlichen Merkmalen der abgebildeten Tiere und nahmen somit viel mehr Details wahr.
Ein dritter Test bestätigte die Annahme der Wissenschaftler, dass die Überlegenheit der Kinder auf deren fehlendes Vorwissen zurückzuführen sei. Jetzt wurden beiden Probandengruppen frei erfundene Geschöpfe vorgelegt und der Wiedererkennungswert war bei den Erwachsenen ebenso hoch wie bei den Kindern, da bei beiden Versuchsgruppen keine Kategorien zu den entsprechenden Abbildungen existierten. war
Quelle: Child Development 76 (3), 583 – 597 (2005).
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.