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Arzneimittel und Therapie
Mit der richtigen Zahnpasta zu gesunden Zähnen
Öko-Test ließ 26 Zahnpasten im Labor untersuchen, darunter sechs Pasten für reife Zähne, zehn antibakterielle Produkte und zehn Marken für empfindliche Zähne oder gereiztes Zahnfleisch. Fünf Zahnpasten schneiden mit "sehr gut" ab und zwei mit "gut". Sieben Cremes sind noch "befriedigend" und zwölf nur "ausreichend" oder schlechter.
Das Testergebnis
Von den Pasten für reifere Zähne ist keine so richtig zu empfehlen, sie enthalten entweder Triclosan oder andere Inhaltsstoffe, die Öko-Test bedenklich findet und die zu einer Abwertung um vier Stufen führten. Zur Abwertung um zwei Stufen führten Chlorhexidin und andere halogenorganische Verbindungen. Bei den Zahnpasten, die sich eine antibakterielle Wirkung zuschreiben, erhielten nur ein Tropfen, medizinische Zahncreme Konzentrat sowie Perlodent Med Perfect Plus das Urteil sehr gut.
Neben den antibakteriellen Wirkstoffen (Teebaumöl bzw. Zinkglukonat) sieht Öko-Test den Vorteil vor allem darin, dass beide Pasten Fluorid enthalten. Vier Zahnpasten wurden um eine Stufe abgewertet, weil sie kein Fluorid enthalten: Bakanasan Aagaard Propolis-Zahnpasta, Hübner Medizinische Salbei Zahnpasta, Oral-B Sensitive sowie Sensodyne C Classic. Mit "ungenügend" wurden Colgate Total sowie Odol Med 3 Extrem bewertet. Bei den zehn Zahnpasten für empfindliche Zähne erhielten Elmex Sensitive, Perlodont Sensitiv und Sensodyne Zahnfleisch-Komplex das Urteil "sehr gut". Sensodyne C Classic wurde mit "ungenügend" bewertet.
In 13 Zahnpasten stecken umstrittene Hilfsstoffe wie PEG/PEG-Derivate, die zu einer Abwertung um eine Stufe führten. Erfreulicherweise – so Öko-Test wurden keine Duftstoffe gefunden, die Allergien auslösen können. In einigen Pasten ist Eugenol, das für Duftstoffallergiker problematisch sein kann. Ebenso sollten Personen mit einer Allergie gegen Bienen(produkte) vor der Verwendung von Bakanasan Aagaard Propolis-Zahnpasta Rücksprache mit einem Arzt halten.
Zahnpasta: für spezielle Bedürfnisse
Die Zahnpasta soll aufgrund der enthaltenen Putzkörper die Wirkung der Zahnbürste unterstützen. Die Hauptbestandteile sind Wasser, polierende Putzkörper und feuchtigkeitshaltende Mittel. Sie machen rund 90% des Inhalts aus. Die Putzkörper müssen gerade so hart sein, dass sie Plaque entfernen, dabei aber nicht den Zahnschmelz schädigen. Diese Abrasivität wird mit dem RDA-Wert angegeben und liegt bei Werten zwischen 30 und 149. Grobkörnige Zahnpasta (hohe Werte) wird hauptsächlich zur Entfernung hartnäckiger Beläge verwendet, wie die Verfärbungen bei Rauchern. Bei freiliegenden Zahnhälsen sollten feinkörnige Pasten (RDA30) bevorzugt werden. Früher wurde ausschließlich Kreide (CaCO3) als Putzkörper verwendet. Da sie die Wirkung der Fluoride, die meist in Zahnpasten enthalten sind, außer Kraft setzt, wird heute Kieselsäure (SiO2) vorgezogen.
Tenside sind für die schäumende Wirkung der Zahncreme verantwortlich, die von den meisten Benutzern als angenehm und erfrischend empfunden wird. Sie unterstützen jedoch auch die Reinigungswirkung, da sie die Oberflächenspannung herabsetzen und somit eine bessere Benetzung der Zahnoberfläche ermöglichen. Durch das Bürsten gelöste Zahnbeläge werden durch die Tenside in Lösung gehalten und können ausgespült werden, ganz unbedenklich sind die Tenside aber nicht. Gerade das meistens verwendete Natriumlaurylsulfat kann in höheren Konzentrationen zur Irritation des Zahnfleisches führen. Konzentrationen bis 2% jedoch sind vertretbar und haben sogar eine eher heilende Wirkung auf das Zahnfleisch. Die vielen Zahnpasten, die sich auf dem Markt befinden, unterscheiden sich hauptsächlich in den zugesetzten Wirkstoffen, die ganz spezielle Probleme mit Zahn und Zahnfleisch lindern sollen. So können beispielsweise Pyrophosphate, häufig in Kombination mit PVA/MA-Copolymer oder Zinkcitrat/Zinkchlorid, die Zahnsteinneubildung um 10 bis 15% hemmen (PVA/MA-Copolymer: Polyvinylmethylether/ Maleinsäureanhydrid-Copolymer).
Vorsicht bei freiliegenden Zahnhälsen
Antibakterielle Zahncremes enthalten keimtötende Zusätze. Ihr Einsatz ist umstritten, da sie die natürliche Mundflora aus dem Gleichgewicht bringen und die Mundschleimhäute angreifen können. Triclosan in Kombination mit genanntem Copolymer oder Zink-Verbindungen vermag Zahnfleischentzündungen zu lindern und die Neubildung von Belägen zu unterbinden. Triclosan kann die Leberfunktion beeinträchtigen, ist oft mit Dioxinen verunreinigt und in der Muttermilch nachweisbar. Zinkverbindungen gehören zu den natürlichen Mitteln gegen Keime, sie sind jedoch giftig für Wasserorganismen. Unbedenkliche, natürliche keimtötende Zusätze sind Salbei (Salvia officinalis) sowie das Bienenprodukt Propolis. Dazu gehört auch Teebaumöl (Melaleuca alternifolia), das allerdings für Allergiker problematisch sein kann. Bei Gingivitis werden Pasten mit Vitamin A, Enzymen und Kräuterextrakten eingesetzt. Über- oder schmerzempfindliche Zähne reagieren auf Reize wie heiß und kalt, süß und sauer und bei Berührung. Ursache für die Empfindlichkeit sind freiliegende Zahnhälse. Die Hersteller von Zahncremes für empfindliche Zähne verwenden künstlichen Zahnschmelz wie Hydroxyapatit, verschiedene Kaliumformen oder Strontiumchlorid, um die ungeschützten Zahnhälse quasi zu verschließen. Zudem werben einige Anbieter auch mit einer niedrigen Abriebkraft ihrer Cremes. Denn liegen die Zahnhälse frei, kann ein aggressiver Putzkörper das weiche Dentin geradezu abscheuern.
Quelle
Öko-Test 7/2005
Mehr Druck bedeutet nicht mehr Reinigung!
Der Anpressdruck beim Putzen darf zwei Newton nicht überschreiten. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie stark diese zwei Newton sind, sollte man einmal versuchen, mit der Zahnbürste so fest auf eine Waage zu drücken, bis diese 200 g anzeigt.
Mechanische Reinigung ist das A und O
Das wichtigste Hilfsmittel zur Reinigung der Zahnoberflächen ist die Zahnbürste. Hier steht ein überaus vielfältiges Sortiment mit unterschiedlichen Bürstenköpfen und Griffen zur Verfügung. Einigen wichtigen Anforderungen sollte jedoch jede Zahnbürste genügen. In der Regel werden heute nur noch abgerundete Kunststoffborsten eingesetzt. Naturborsten sollten der Vergangenheit angehören, da sie gerne von Bakterien besiedelt werden und schon nach kurzer Zeit auffasern, was zu Verletzungen an Zahn und Zahnfleisch führen kann. Der Bürstenkopf darf nur so groß sein, dass auch die Rückseite des letzten Backenzahnes erreicht und gründlich gereinigt werden kann. Ist das Zahnfleisch gesund, wählt man eine Bürste mit mittelharten Borsten, nur bei freiliegenden Zahnhälsen und empfindlichem Zahnfleisch sind weiche Borsten empfehlenswert. Zahnbürsten mit harten Borsten sollten nicht verwendet werden, da es leicht zu Verletzungen des Zahnfleisches kommt.
Das Zähneputzen muss immer systematisch erfolgen, damit kein Zahn vergessen wird. Meist beginnt man mit der schwerer zugänglichen Zungenseite, danach die Vorderseite und zum Schluss die Kauflächen. Der Putzvorgang sollte mindestens drei Minuten dauern. Meistens wird viel zu fest und hektisch gebürstet. Darunter leiden Zähne und Zahnfleisch, das sich langsam zurückzieht. Die Zahnbürste allein befreit nicht von der gefährlichen Plaque: Bis zu 40% aller Zahnoberflächen entgehen den Borsten. Daher ist Zahnseide neben der Zahnbürste das wichtigste und zugleich günstigste Instrument, einer Zahnerkrankung vorzubeugen: Mit den dünnen Fäden lassen sich Beläge und Essensreste auch aus den engen Zahnzwischenräumen schaben. Da sich Bakterien in diesen Nischen ungestört vermehren können, entsteht gerade hier am häufigsten Karies.
Tag der Zahngesundheit
Am 25. September ist der Tag der Zahngesundheit – ein guter Anlass für eine Apothekenaktion mit Biss! Wir werden Sie rechtzeitig mit Informationen rund um die Zahngesundheit versorgen – planen Sie jetzt schon eine Schaufensterdeko, mit der Sie die Aufmerksamkeit von Kunden und Passanten wecken.
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