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Entzündung: Vitamin D macht Fresszellen müde

Wenn die Fresszellen des Immunsystems besonders aktiv werden, beginnen sie einen Hemmstoff zu produzieren, der auf sie selbst wirkt und ihre Aktivität wieder dämpft. Der Hemmstoff ist allseits bekannt: Es handelt sich um Vitamin D3.

Makrophagen sind im Immunsystem die Kampftruppe fürs Grobe. Sie patrouillieren durch Blutbahn und Lymphgewebe und verleiben sich alles ein, was sie nicht kennen. Die Trümmer dessen, was sie gefunden haben, bringen sie zu spezialisierten Immunzellen, die sie genauer untersuchen und feststellen, ob dem Organismus Gefahr droht. Ist das der Fall, setzt der Körper Interferon gamma frei – das die Makrophagen erst so richtig "scharf" macht.

Sie sammeln sich am Ort der Bedrohung, setzen das gesamte Arsenal ihrer biochemischen Waffen gegen die Fremdkörper ein – und lösen damit eine Entzündungsreaktion aus. Würde dieser Prozess unkontrolliert erfolgen, bestünde die Gefahr, dass der "Kampf" ausartet und den Organismus schlimmer bedroht als die eigentlichen Eindringlinge. Doch schon während sie in den Kampf ziehen – das stellten Braunschweiger Forscher jetzt fest – schütten die Makrophagen Vitamin D3 aus. Das zügelt sie nach einer Weile wieder und lässt ihre Aggressivität abklingen. ral

Quelle: Blood, Online-Vorabpublikation, DOI 10.1182/blood-2005-03-1029

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