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- DAZ 37/2005
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Aus Kammern und Verbänden
Testkäufe und Barmer-Hausapotheken
Zu Beginn der Sitzung wurden verdiente Kammermitglieder für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement in diversen Kammergremien und beim Berufsgericht geehrt. Dr. Barbara Engmann, Liesel Buggisch und Inge Freese erhielten jeweils eine bronzene Ehrennadel der Kammer. Ursula Sader-Sass, die vier Jahr lang Vizepräsidentin der Kammer gewesen war, wurde mit einer silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Außerdem wurden drei langjährige Mitglieder der Kammerversammlung geehrt, die sich in der neuen Legislaturperiode nicht mehr zur Wahl gestellt hatten. Klaus Christiansen erhielt die goldene Ehrennadel. Rudolf Radenhausen und der langjährige ehemalige Vizepräsident Dr. Peter Heerklotz wurden mit persönlichen Geschenken geehrt, da sie die goldene Ehrennadel bereits bei früheren Gelegenheiten erhalten hatten.
Apotheker vor der Wahl
Kammerpräsident Holger Iven ging in seinem Bericht insbesondere auf den Wahlkampf ein. Demnach betrachte die SPD die Gesundheitsreform als erfolgreich, die Grünen würden den Fremd- und Mehrbesitz anstreben und CDU und FDP wollten Liberalisierungen, die zu finanziellen Belastungen der Leistungserbringer führen würden. Als Argument für das bestehende System verwies Iven auf die jüngere Entwicklung in Norwegen. Nach der Zulassung von Apothekenketten seien dort die Arzneimittelpreise stärker als in Deutschland gestiegen, doch seien Apotheken in Randbezirken und entlegenen Gebieten geschlossen worden.
Uneinheitliche Testkaufergebnisse
Über die im Mai durchgeführten verdeckten Testkäufe der Kammer in 70 Apotheken berichtete Geschäftsführer Frank Jaschkowski. In einer Vorauswertung habe sich gezeigt, dass in über 80% der Apotheken bei der Nennung von Symptomen gut beraten worden sei. In einem Testszenario, bei dem eine große Packung eines bestimmten Produkts verlangt wurde und ein mögliches Problem nicht direkt zu erkennen war, sei die Beratung dagegen in vielen Fällen unbefriedigend gewesen. Iven kündigte weitere Prüfungen mit anderen Testsituationen an. Außerdem werde eine spezielle Wochenendfortbildung für PTA angedacht.
Barmer-Modell in der Praxis
Ulrich Ströh und andere Delegierte berichteten über Schwierigkeiten bei der einheitlichen Umsetzung des Barmer-Hausapothekenmodells und unterschiedliche technische Voraussetzungen in den Apotheken. Auch die Barmer erkenne, dass dies in verschiedenen Apotheken unterschiedlich gelebt werde. Gegenüber Kollegen, die mit großem finanziellen Aufwand ihre EDV erweitert haben, sei es unfair, wenn die Leistungen in anderen Apotheken nicht in vollem Umfang geboten würden. Andere Delegierte meinten, manchen Patienten sei nicht bewusst, dass sie sich mit der Einschreibung zur Preisgabe von Daten verpflichtet hätten.
Nach Ansicht von Kammerpräsident Iven ist eine Anlaufphase insbesondere für die Therapieüberwachung nötig. Dr. Peter Froese, Vorsitzender des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein, bezeichnete die Problematik als zentrales Thema für die Steuerungsgruppe Hausapotheke, die bei Bedarf Sanktionen erarbeiten werde. Doch seien die Verträge als lernende Verträge konzipiert, was auch bei der Barmer so gesehen werde. Neue Erfahrungen würden spätestens Anfang 2006 auch zu einer neuen Version der IKK-Serviceapothekenverträge führen.
Thomas Müller-Bohn
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