Prisma

Das Eins plus Eins der kleinen Leute

Rechnen lernen bereitet vielen Schulkindern Probleme. Einfacher ginge es, wenn man intuitive Fähigkeiten im Kindergarten besser fördern würde, meinen amerikanische Psychologen. Wie sie in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" schreiben, haben bereits Vorschulkinder ein abstraktes Verhältnis zu Zahlen und Additionen, ohne eine entsprechende Symbolik zu verwenden.

In einem Experiment sahen fünfjährige Kinder ohne mathematische Vorbildung eine größere Anzahl blauer Punkte auf einem Bildschirm. Anschließend wurden die gezeigten Punkte abgedeckt und es tauchten rote Punkte auf. Die Kinder sollten nun angeben, ob mehr blaue oder rote Punkte zu sehen waren. In einer weiteren Variante des Zahlenspiels wurden den verdeckten blauen Punkten noch weitere der gleichen Farbe hinzugefügt. Jetzt war es die Aufgabe der Kleinen, zuerst die blauen Punkte zu addieren und dann mit der Menge roter Punkte zu vergleichen.

Ein dritter Test sollte Aufschluss darüber bringen, ob die Kinder auch andere Sinne bei der Verarbeitung der Zahlen nutzen. Dazu wurde ihnen statt der sichtbaren Punkte jeweils eine bestimmte Anzahl Töne vorgespielt, wieder im Vergleich miteinander. Im Ergebnis zeigte sich deutlich, dass die Fünfjährigen ein natürliches Verständnis für Zahlenmengen hatten. Zwei Drittel aller Aufgaben lösten sie richtig. Als den Kindern in einer letzten Untersuchung Additionsaufgaben mit Zahlensymbolen gestellt wurden, konnten sie jedoch trotz verstandener Fragestellung keine korrekten Ergebnisse erzielen. Demnach findet sich bei den Vorschulkindern bereits ein gutes Gespür für Mengen, mit den zugehörigen Symbolen können sie allerdings noch nicht umgehen. war

Quelle: PNAS, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1073/pnas.0505512102

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