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Arzneimittel und Therapie
Phytotherapie: Probleme mit der Prostata
Häufiger und plötzlicher Harndrang, verzögerter Miktionsbeginn, abgeschwächter Harnstrahl und Nykturie: Das sind die typischen Symptome der benignen Prostatahyperplasie (BPH). Sie entstehen, weil die sich vergrößernde Prostata die Harnröhre zunehmend einengt. Und sie beeinträchtigen die Lebensqualität der Männer erheblich. Längere S-Bahnfahrten, Theater- und Opernbesuche können ebenso zum Problem werden wie lange Meetings und Vortragsreihen. Am Pissoir wird das Leiden offensichtlich. Das Selbstwertgefühl der Männer, die sich nach außen oft gelassen geben, sinkt in den Keller.
"Liebling, hast Du gut geschlafen"?
Dass dies nicht ohne Folgen - auch für die Beziehung - bleibt, liegt auf der Hand. Selbst die simple Frage "Liebling, hast Du gut geschlafen", kann dann zur Krise führen, wenn der "Liebling" wegen des nächtlichen Harndrangs regelmäßig nachts mehrmals zur Toilette muss. Wie häufig legen die meisten Männer die Karten nicht auf den Tisch, sondern vermeiden das offene Gespräch. Platzt der kommunikative Knoten nicht, entsteht eine Vermeidungsschleife, die die Beziehung in eine tiefe Krise führen kann.
Auswege aus dem Dilemma
Entscheidend ist, neben einer möglicherweise notwendigen Paartherapie, zunächst eine umfangreiche Aufklärung. Sie muss oftmals vom Apotheker geleistet werden und erleichtert vielen Männern den notwendigen Gang zum Arzt, möglichst zu einem Urologen. Nächster Schritt ist eine wirksame Behandlung. Dabei hat sich in den letzten Jahren ein kontinuierlicher Trend weg von der Operation und hin zur medikamentösen Therapie ergeben. Für die meisten Männer bietet sich hier eine gut verträgliche Phytotherapie an, die insbesondere die Potenz nicht negativ beeinflusst.
Gut belegt ist die Wirksamkeit der Kombination PRO 160/120 (Prostagutt® forte), die 160 mg Extrakt aus Sabalfrüchten und 120 mg Extrakt aus Brennnesselwurzel enthält. Nicht zuletzt wurde sie wegen ihrer wissenschaftlichen Langzeitstudien, die den Anforderungen der WHO gerecht werden, als eines von vier Phytopharmaka in den aktuellen wissenschaftlichen Leitlinien zur Behandlung der BPH aufgenommen.
Diese Studien zeigen unter anderem, dass die Wirksamkeit von PRO 160/120 der symptomatischen Therapie mit synthetischen Wirkstoffen ebenbürtig ist. Aktuell wurde nun eine Re-Evaluierung einer doppelblinden plazebokontrollierten Langzeitstudie mit 40 Patienten durchgeführt. Sie legte den Blick speziell auf die beiden besonders belastenden irritativen Symptome Miktionsfrequenz und plötzlicher Harndrang. Diese Beschwerden verbesserten sich innerhalb von 24 Wochen signifikant im Vergleich zu Plazebo. Die Lebensqualität stieg unter Verum signifikant an. Als besonders günstig gilt es, das Phytopharmakon bereits bei diskreten Beschwerden langfristig einzunehmen um die Progression der Erkrankung und damit das Risiko einer Operation zu reduzieren.
Tipp
Bei Prostatabeschwerden empfehlen Sie:
- eine Flüssigkeitsaufnahme von mindestens zwei Liter pro Tag;
- das Trinken von Blasen- und Nierentees, damit die Blase durchspült wird und so Harnwegsinfektionen vermieden werden;
- eine Harnansäuerung (pH <6) mit L-Methionin zur Infektprophylaxe;
- eine regelmäßige Blasenentleerung.
Apothekerin Dr. Beate Fessler
Quelle
Till Uwe Keil, München; Dipl.-Psych. Dr .Angelika Faas, Schnackenburg; Gerd Popa, Ludwigshafen: Presseworkshop „Leichter leben ohne Harndrang = mehr Lebensqualität im besten Alter“, München, 2. September 2005, veranstaltet von der Dr. Willmar Schwabe Arzneimittel, Karlsruhe.
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