Aus der Hochschule

Universität Regensburg: Austausch mit Asien

Seit Mitte der 90er-Jahre besteht an der Fakultät Chemie und Pharmazie der Universität Regensburg der Schwerpunkt "Medizinische Chemie". Er beinhaltet ein Vertiefungsstudium, einen Gastlehrstuhl, ein Graduiertenkolleg und einen internationalen Austausch, insbesondere mit Ostasien. Der diesjährige Höhepunkt war zweifellos die "Sommerschule Medizinische Chemie" vom 25. bis 28. September in Shanghai.
Foto: DAZ Archiv
DIE PREISTRÄGER DER POSTERSESSION (1. Reihe v. l. n. r.): Qing Qing Hua, Shanghai, Katrin Silber, Marburg, Do Quang Hien, HoChiMinh City, im Kreis der Dozenten der „Sommerschule Medizinische Chemie“ 
in Shanghai.

Das "Asia-Link Medicinal Chemistry" ist ein europäisch-asiatisches Netzwerk mit einem Budget von fast 450.000 Euro (EU-Zuschuss 300.000 Euro), das eine intensivere Zusammenarbeit europäischer und asiatischer Forscher im Bereich der Wirkstoffsynthese und Naturstoffisolierung zum Ziel hat. Die Knoten im Netz bilden auf asiatischer Seite das renommierte Shanghai Institute of Organic Chemistry, China, und die Universitäten HoChiMinh City und Hue, Vietnam. Als europäische Partner sind die Universitäten Dublin, Nottingham, Ulm und Regensburg (Koordination), die Pharmaunternehmen Schering und sanofi-aventis sowie der Katholische Akademische Ausländer-Dienst (KAAD) beteiligt.

Eine Hauptaktivität ist der Austausch hochqualifizierter junger Wissenschaftler zu Forschungs- und Trainingsaufenthalten zwischen den Partnerinstituten.

Sommerschule in Shanghai

Die "Sommerschule Medizinische Chemie" in Shanghai richtete sich an Doktoranden und junge Postdoktoranden, wobei 25 Reisestipendien – unter Kofinanzierung der Schering AG – an europäische Teilnehmer vergeben werden konnten. Mit 25 Vorträgen (davon sechs von Referenten aus der pharmazeutischen Industrie) und einer Posterpräsentation bot sie über hundert europäischen und asiatischen Jungwissenschaftlern eine breite Plattform, um aktuelle Forschungsergebnisse aus den verschiedenen Teilbereichen der Arzneimittelforschung vorzustellen und zu diskutieren. Themen waren beispielsweise Drug Design und Peptidchemie, die Aufklärung molekularer Wirkmechanismen, die Optimierung von Leitstrukturen für künftige Arzneistoffe und Wirkstoffe aus der Natur.

"Das außergewöhnliche Zusammentreffen junger Wissenschaftler aus der EU und Asien ist heutzutage von besonderer Relevanz, da junge Menschen weltweit in ein dynamisches Umfeld geboren werden, welches internationale Kompetenz verlangt." 
Dr. Ulrich Stilz, sanofi-aventis

Interdisziplinärer Gedankenaustausch

In Kurzvorträgen und einer Postersession konnten die Teilnehmer eigene Forschungsergebnisse präsentieren. Darüber hinaus boten sich viele Gelegenheiten zum Gedankenaustausch mit den chinesischen und vietnamesischen Doktoranden. Ein Highlight war die Besichtigung des Shanghai Institute of Organic Chemistry, das zu den modernsten organisch-chemischen Instituten Chinas zählt. Die Teilnehmer der Sommerschule hatten auch die Möglichkeit, Firmenkontakte für ihre berufliche Zukunft zu knüpfen.

Die nächste Sommerschule Medizinische Chemie wird im Herbst 2006 in HoChiMinh City (Vietnam) stattfinden. Weitere Informationen unter: www.medicinal-chemistry.de/asialink.

Dr. Christian Hirtreiter, Regensburg,
Dr. Claudia Bruhn, Berlin

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