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Übergewicht: Ein Glas Wein für die schlanke Linie

Alkohol ist eigentlich nicht gerade für seine Figurfreundlichkeit bekannt. Amerikanische Wissenschaftler brechen nun jedoch eine Lanze für ein gelegentliches Gläschen. Im Fachmagazin "BMC Public Health" schreiben sie, dass der regelmäßige Konsum von kleinen Mengen Alkohol das Risiko für Adipositas verringern kann.

Die Betonung liegt dabei allerdings auf "kleinen Mengen". Denn der positive Effekt verkehrt sich bei täglichem Alkoholkonsum ganz schnell ins Gegenteil, berichten die Studiendurchführenden Ahmed Arif und James Rohrer. Die beiden Forscher werteten die Daten von mehr als 8000 erwachsenen Nichtrauchern aus den Vereinigten Staaten aus, die zwischen 1988 und 1994 im Rahmen einer Untersuchung zum Thema Gesundheit und Ernährung gesammelt worden waren. Aus diesen Daten geht hervor, dass mehr als 31 Prozent der Studienteilnehmer übergewichtig und knapp 22 Prozent fettsüchtig waren. Alle Teilnehmer hatten einen Fragebogen ausgefüllt, in dem es unter anderem um die Häufigkeit ihres Alkoholkonsums, die durchschnittliche Menge an konsumierten Drinks pro Tag und Woche sowie um mögliche Trinkexzesse ging. Bei der aktuellen Auswertung der Fragebögen ordneten die Wissenschaftler die Teilnehmer einer von drei Kategorien zu: "Nichttrinker", "Aktuelle Trinker", die im Durchschnitt mindestens einen Drink im Monat, aber weniger als fünf pro Woche konsumierten und "Schwere Trinker", die täglich vier oder mehr alkoholische Getränke zu sich nahmen. Beim Vergleich dieser Daten mit dem BMI der Teilnehmer fanden die Studiendurchführenden einen Zusammenhang zwischen geringem bis mäßigem Alkoholkonsum und einem verringerten Risiko für Übergewicht und Fettsucht. Demgegenüber erhöhte der Genuss von vier oder mehr alkoholischen Getränken pro Tag das Risiko für Fettsucht um 46 Prozent. Worauf der figurfreundliche Effekt des moderaten Alkoholkonsums beruht bzw. ob der Effekt überhaupt auf den Alkohol zurückgeführt werden kann, ist bislang allerdings noch unklar. ral

Quelle: BMC Public Health 5, 126 (2005).

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