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Arzneimittel und Therapie
Influenza: Wie viele Kinder sterben an Grippe?
Auf Anweisung der amerikanischen CDCs (Centers for Disease Control and Prevention) wurden während der Grippesaison 2003/2004 alle Influenzaerkrankungen mit tödlichem Ausgang bei Kindern gemeldet. Im Zeitraum vom 8. September 2003 bis 22. Mai 2004 waren 153 Kinder verstorben, bei denen der Influenzaerreger labormedizinisch bestätigt war (Nachweis des Erregers durch diagnostische Schnelltests, Enzym-Immunoassays, direkte oder indirekte Immunfluoreszenz, reverse Transkriptase-Polymerasekettenreaktion, Nachweis in der Zellkultur oder immunhistochemisch). Diese Todesfälle wurden nun im Hinblick auf das Alter der Kinder und bestehende Vorerkrankungen näher untersucht.
- Das durchschnittliche Erkrankungsalter lag bei drei Jahren und knapp zwei Drittel der an Grippe gestorbenen Kinder war jünger als fünf Jahre alt. Die höchsten Mortalitätsraten wurden für Säuglinge unter sechs Monaten verzeichnet (0,88 auf 100.000 Kinder), die zweithöchste bei den einjährigen Kindern. Mit zunehmendem Alter fiel die Mortalitätsrate (siehe Abb. 1).
- 31% der Kinder starben außerhalb einer medizinischen Einrichtung. 29% innerhalb drei Tage nach Ausbruch der Erkrankung. Bei 24 von 102 Kindern konnte eine zusätzliche bakterielle Infektion festgestellt werden.
- Knapp die Hälfte der verstorbenen Kinder galt zuvor als gesund. Rund ein Drittel der verstorbenen Kinder gehörte einer Risikogruppe an (d.h. die Kinder litten unter Asthma, kardiovaskulären oder metabolischen Erkrankungen, Immunschwäche, Nierenschäden und weiteren Erkrankungen) – und bei einem weiteren Drittel lagen chronisch neurologische oder neuromuskuläre Erkrankungen vor.
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