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Arzneimittel und Therapie
Arthrose: Hagebuttenpulver lindert Gelenkbeschwerden
Arthrose ist weltweit die häufigste Gelenkerkrankung und steht auch als Ursache für eine körperliche Behinderung an erster Stelle. Ungefähr 35 Millionen Menschen in Deutschland haben nachweisbare Abnutzungserscheinungen an den Gelenken, also erste Anzeichen von Arthrose. Dabei ist von den unter 30-Jährigen nur jeder zwanzigste von der Erkrankung betroffen, bei den über 60-Jährigen schon jeder zweite. Und diese Zahlen werden mit zunehmender Lebenserwartung der Menschen steigen.
Knorpelabbau mit progredientem Verlauf
Bei der Arthrose handelt es sich um eine fortschreitende Degeneration des Knorpelgewebes im Gelenk mit einhergehenden Knochenveränderungen. Hauptsächlich sind die Gelenke von Hüfte, Knie, Wirbelsäule und Händen betroffen. Die oberste Lage des Knorpelgewebes baut sich ab und löst sich auf. Die Knochen unter dem Knorpel reiben dadurch direkt aneinander und verursachen Schmerzen, Schwellungen und eine eingeschränkte Bewegung des Gelenks. Während des Knorpelabbaus kommt es zu Entzündungsreaktionen, wobei Enzyme und toxische freie Radikale freigesetzt werden, die noch mehr Knorpel beschädigen. An den Gelenkrändern können Knochensporne wachsen, Knochen- und Knorpelstücke können abbrechen, im Gelenkraum schwimmen und wiederum zu starken Schmerzen führen.
Da die Abnutzung anfänglich meist unbemerkt oder sporadisch mit nur leichter Symptomatik verläuft, registrieren viele Betroffene das Ausmaß der Arthrose erst sehr spät, manchmal sogar erst, wenn es schon zu deutlichen Bewegungseinschränkungen und Umbauprozessen im Gelenk gekommen ist. Im Spätstadium der Erkrankung sind schließlich irreversible Funktionseinbußen feststellbar, die von Dauerschmerzen bestimmt sind.
Eine pflanzliche Alternative
Aufgrund der Chronizität der Knorpeldegeneration muss eine dauerhafte Therapie erfolgen. Üblicherweise wird die Erkrankung mit nicht-steroidalen Antiphlogistika und anderen Schmerzmitteln, Cyclooxygenase-2-Hemmern (COX-Inhibitoren) und Corticoiden behandelt.
Eine pflanzliche Alternative soll die Einnahme eines standardisierten Hagebuttenpulvers sein, das aus dem Samen und der Schale der Scheinfrüchte eines Subtyps von Rosa canina (Rosa canina ssp. Lito) gewonnen wird. Die Zubereitung enthält einen besonders hohen Gehalt an Galaktolipiden. Dabei handelt es sich um ein aus einem Zuckeranteil und Fettsäuren bestehendes Molekül, das in Verbindung mit einem Herstellungsverfahren patentiert und GOPO® genannt wurde.
Die reifen, ohne Verwendung von Pestiziden und synthetischem Dünger angebauten Hagebutten werden geerntet und sofort tiefgefroren. Danach werden Kerne und Fruchtfleisch von den reizenden Fruchthaaren getrennt und getrocknet. Bei diesem Trocknungsprozess bei Temperaturen unterhalb von 40°C sollen die wirksamen Bestandteile in hoher Konzentration erhalten bleiben.
Antiphlogistische und antioxidative Effekte
Eine Erklärung für die Linderung der Symptome bei der Einnahme des standardisierten Hagebuttenpulvers basiert auf entzündungshemmenden und antioxidativen Effekten. Zum einen soll das Hagebuttenpulver verhindern, dass Leukozyten Zellschädigungen in dem von Arthrose betroffenen Gelenk auslösen, indem das Pulver die Chemotaxis, also das Einwandern von an der Entzündung beteiligten weißen Blutkörperchen in den entzündeten Bereich hemmt. Dabei bleibt die Vitalität der Leukozyten erhalten. Zum anderen wird postuliert, dass die Inhaltsstoffe die Bildung freier Radikale in polymorphkernigen weißen Blutkörperchen abwehren und so Zellmembranen stabilisieren können.
Gelenkschmerzen werden reduziert
In den letzten zehn Jahren wurden zahlreiche Anwendungsbeobachtungen mit dem standardisierten Hagebuttenpulver durchgeführt. Eine im Jahre 2004 an 112 Arthrose-Patienten durchgeführte placebokontrollierte Cross-over-Untersuchung aus Kopenhagen zeigte eine schmerzreduzierende Wirkung bei 66% der Studienteilnehmer nach dreimonatiger Litozin®-Einnahme (5 g/Tag). In der Placebo-Gruppe waren es 36%. Außerdem konnte bei den Personen, die das Hagebuttenpulver erhielten, ein besseres allgemeines Wohlbefinden und eine Linderung der Morgensteifigkeit verzeichnet werden. In beiden Gruppen wurde das Präparat gut vertragen.
In einer anderen norwegischen Untersuchung an 100 Patienten mit arthrotischen Hüft- und Kniegelenken wurde 2003 nach ein, zwei und vier Monaten Behandlung mit zweimal täglich 2,5 g Hagebuttenpulver die Auswirkungen auf die Beweglichkeit und Lebensqualität der Patienten mit Arthrose untersucht. In der Verum-Gruppe konnte ein signifikant positiver Effekt bei der Durchführung der meisten typischen Alltagshandgriffe (Laufen auf der Straße, Einkaufen, An- und Ausziehen der Strümpfe, Hinsetzen und Aufstehen auf der Toilette) dokumentiert werden. Darüber hinaus hatte sich die Bewegungsfähigkeit des Hüftgelenkes (Streckung, Innen- und Außenrotation) im Vergleich zur Placebo-Gruppe deutlich erhöht.
Zudem es kam bei der mit Hagebuttenpulver behandelten Gruppe nach einem Behandlungszeitraum von vier Monaten zu einer deutlich stärkeren Reduktion der Gelenkschmerzen.
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