Medizingeschichte

P. NuhnSigmund Freud und das Problem der Suchtstoffe

Vor 150 Jahren Ų am 6. Mai 1856 Ų wurde Sigmund Freud geboren. Zu der kaum noch überschaubaren Literatur über diesen bedeutenden, aber auch umstrittenen Denker kam in diesem Jahr noch eine zweistellige Zahl von neuen Buchpublikationen hinzu. Der Kultursender 3sat hat dem Thema "Freud Ų eine Reise ins Unbewusste" eine ganze Sendereihe gewidmet. Der 150. Geburtstag ist auch für die DAZ ein Anlass, Freud mit einem Beitrag zu würdigen und eine Facette sowohl aus dem wissenschaftlichen Wirken als auch aus dem privaten Leben Freuds zu beleuchten: seinen Umgang mit Cocain und Nicotin.

In seiner Schrift "Die Sexualität in der Ätiologie der Neurosen" aus dem Jahr 1897 bestreitet Freud, dass Narkotika süchtig machen, und interpretiert ihren Konsum sehr einseitig als Ersatzbefriedigung bei einer unterdrückten Sexualität:

"Gewöhnung" ist eine bloße Redensart ohne aufklärenden Wert; nicht jederman, der eine Zeitlang Morphium, Kokain, Chloralhydrat u. dgl. zu nehmen die Gelegenheit hat, erwirbt hierdurch die "Sucht" nach diesen Dingen. Genauere Unter–suchung weist in der Regel nach, dass diese Narkotika zum Ersatz – direkt oder auf Umwegen – wegen mangelnden Sexualgenusses bestimmt sind.

"Sorgenbrecher" lösen keine Probleme Später sieht Freud den Konsum von Rauschmitteln sehr viel kritischer. In "Das Unbehagen in der Kultur" (1930) äußert er sich zu den Möglichkei–ten, mit ihnen den eigenen Organismus "zur Leidverhütung" zu beeinflussen:

Es ist Tatsache, dass es körperfremde Stoffe gibt, deren Anwesenheit in Blut und Geweben uns unmittelbare Lustempfindungen verschafft, aber auch die Bedingungen unseres Empfindungs–lebens so verändert, dass wir zur Aufnahme von Unlustregungen untauglich werden. Beide Wirkungen erfolgen nicht nur gleichzeitig, sie scheinen auch innig miteinander verknüpft. Es muß aber auch in unserem eigenen Organismus Stoffe geben, die Ähnliches leisten, denn wir kennen wenigstens einen krankhaften Zustand, die Manie, in dem dies rauschähnliche Verhalten zustande kommt, ohne dass ein Rauschgift eingeführt worden wäre. ...

Die Leistung der Rauschmittel im Kampf um das Glück und zur Fernhaltung des Elends wird so sehr als Wohltat geschätzt, daß Individuen wie Völker ihnen eine feste Stellung in ihrer Libido–ökonomie eingeräumt haben. Man dankt ihnen nicht nur den unmittelbaren Lustgewinn, sondern auch ein heiß ersehntes Stück Unabhängigkeit von der Außenwelt. Man weiß doch, daß man mit Hilfe des "Sorgenbrechers" sich jederzeit dem Druck der Realität entziehen und in einer eigenen Welt mit besseren Empfindungsbedingungen Zuflucht finden kann. Es ist bekannt, daß gerade diese Eigenschaft der Rauschmittel auch ihre Gefahr und Schädlichkeit bedingt. Sie tragen unter Umständen die Schuld daran, daß große Energiebeträge, die zur Verbesserung des menschlichen Loses verwendet werden könnten, nutzlos verloren gehen.

Indem Freud körpereigene Rauschmittel postuliert, sieht er die Entdeckung der "Glückshormone" (Dopamin, Endorphine, Endocannabinoide) vorher. Zudem beschreibt er hier treffend den Kern des Drogenproblems: Rauschmittel erzeugen ein subjektives Wohlbefinden, lösen aber keine Probleme. Für sich selbst kann Freud leider nicht die notwendigen Konsequenzen aus dieser Analyse ziehen, denn er bleibt bis zu seinem Tode nicotinsüchtig.

Wilder Mann mit Cocain im Leib Nach Beendigung seines Medizinstudiums ist –Sigmund Freud von 1882 bis 1885 am Wiener Allgemeinen Krankenhaus tätig. Damals weckt eine Publikation der Deutschen Medizinischen Wochen–schrift vom 12. Dezember 1883, in der der Würzburger Arzt Theodor Aschenbrandt die Reaktivierung bayerischer Soldaten durch Cocain beschreibt, seine Aufmerksamkeit. Das 1860 von Albert Niemann aus Cocablättern isolierte Cocain (Benzoyl–ecgonin) wird von der Firma E. Merck in Darmstadt als Reinsubstanz hergestellt und ist wie die anderen Rauschdrogen auch – soweit sie schon bekannt sind – am Ende des 19. Jahrhunderts für jedermann frei zugänglich.

Freud erhält im April 1884 von der Firma Merck ein Gramm Cocain auf Kredit, weil er eigene Untersuchungen über das Cocain durchführen will. (Nach seiner ersten Cocain-Publikation stellt ihm Fa. Merck auch Ecgonin zur Verfügung; diese Untersuchungen bringen allerdings nichts Aufregendes.) Wie auch in seinen späteren Arbeiten zur Traumdeutung und Psychoanalyse nimmt Freud zunächst Selbstversuche mit dem Cocain vor und ist von der Wirkung begeistert. Am 2. Juni 1884 schreibt er an seine Braut Martha Bernays:

Wehe, Prinzeßchen, wenn ich komme. Ich küsse Dich ganz rot und füttere Dich ganz dick, und wenn Du unartig bist, wirst Du sehen, wer stärker ist, ein kleines, sanftes Mädchen, das nicht ißt, oder ein großer wilder Mann, der Cocain im Leib hat. In meiner letzten schweren Verstimmung habe ich wieder Coca genommen und mich mit einer Kleinigkeit wunderbar auf die Höhe gehoben. Ich bin eben beschäftigt, für das Loblied auf dieses Zaubermittel Literatur zu sammeln [1].

Wenig später veranlasst Freud auch seine Braut, Cocain einzunehmen.

Der Psychoanalytiker Eissler ist der Meinung, dass das Cocain Freud den Zugang zum eigenen Un–bewussten erleichtert hat [2]. Jürgen vom Scheidt nimmt sogar an, dass Freud "Die Traumdeutung" (1900) und die Psychoanalyse aus seinen Cocain-induzierten Phantasien entwickelt hat [3]. Verdanken wir also dem Cocain die Psychoanalyse?

Therapeutisches Potenzial von Cocain Freuds erste Publikation "Über Coca" [6] ist das Ergebnis einer gründlichen zweimonatigen Literaturrecherche über die Verwendung der Cocablätter und seiner eigenen Untersuchungen zur Wirkung des Cocains. In den "Inhaltsangaben der wissenschaftlichen Arbeiten des Privatdozenten Dr. Sigmund Freud. 1877–1897" gibt Freud selbst eine kurze Zusammenfassung:

Meine Arbeit brachte botanische und historische Notizen über die Cocapflanze nach den Angaben der Autoren, bestätigte durch Versuche an normalen Menschen die merkwürdige, stimulierende, Hunger, Durst und Schlaf aufhebende Wirkung des Cocains und bemühte sich, Indikationen für die therapeutische Anwendung des Mittels aufzustellen.

Bei der Beschreibung der Wirkung am Menschen stützt Freud sich vor allem auf Paolo Mantegazza, der 1859 als erster Europäer über eigene Erfahrungen mit Cocablättern berichtete [14]. Freud sieht als therapeutische Anwendungen von Cocain: den Einsatz als Stimulans, bei Störungen der Magenverdauung, bei Kachexien, zur Morphin- und Alkohol-Entwöhnung (auf diesem Gebiet sieht Freud dann sein Betätigungsfeld), bei Asthma und als Aphrodisiakum.

Freuds wissenschaftliche Beiträge über Cocain [6–12] hat Albrecht Hirschmüller neu heraus–gegeben [13]. Bis in die Gegenwart reizt dieses Thema viele Autoren, sich – überwiegend kritisch – damit zu befassen [1–4, 16, 18, 21].

Die "dritte Geißel des Menschengeschlechtes" Tragisch ist der Fall des mit Freud befreundeten Physiologieprofessors Ernst v. Fleischl-Marxow. Dieser leidet unter sehr schmerzhaften Neuromen und nimmt zur Analgesie Morphin, das ihn süchtig macht. Nach mehreren Entziehungskuren wird er immer wieder rückfällig. Freud empfiehlt ihm Cocain als Entwöhnungsmittel. Das aus heutiger Sicht folgerichtige Ergebnis ist, dass Fleischl-Marxow zu seiner Morphinsucht auch noch eine Cocainsucht entwickelt und körperlich zunehmend verfällt. Er ist wahrscheinlich Europas erster Cocainsüchtiger und stirbt 1891.

In seinen Schriften berichtet Freud von einem anderen, angeblich erfolgreich verlaufenen Morphinentzug mit Hilfe von Cocain, der allerdings fragwürdig ist. Der holländische Soziologe Han IsraĎls und sein deutscher Übersetzer Gerd Busse halten ihn deshalb und aufgrund einiger anderer Fälle für einen Schwindler und Quacksalber und stützen sich dabei auf neu zugänglich gewordene Briefe Freuds [1, 4].

Bereits 1885 warnt Erlenmeyer in einer Publikation vor der Anwendung von Cocain [5]. Als Direktor einer Klinik, in der Entziehungskuren durchgeführt werden, hat er Freuds Methode ausprobiert. Auch die Professoren Theodor Meynert (Freuds damaliger Chef) und Richard von Krafft-Ebing –äußern Einwände gegen Freuds unkritische Empfehlung von Cocain als "kräftigeres und unschädlicheres Stimulans als Alkohol". In seinem 1887 erschienenen Beitrag "Bemerkungen über Cocainsucht und Cocainfurcht" [12] weist Freud die Kritik zurück und verteidigt seine Position:

Erlenmeyer, welcher durch seine ersten Veröffentlichungen über die "Cocainsucht" seine Agitation gegen das neue Alkaloid erfolgreicher als zu Anfang fortführen konnte, sprach von einer "dritten Geißel" des Menschengeschlechtes, die schreck–licher sei als die beiden ersten (Alkohol und Morphin). ...Ich glaube, das ist viel zu weit gegangen. Ich kann eine naheliegende Bemerkung nicht unterdrücken, welche geeignet ist, die sogenannte dritte Geißel des Menschengeschlechtes, wie Erlenmeyer das Cocain sehr pathetisch heißt, ihres Schreckens wieder zu entkleiden. Alle Berichte über Cocainsucht und Cocainverfall beziehen sich nämlich auf Morphinisten, Personen, die bereits dem einen Dämon verfallen waren, und deren geschwächte Willenskraft und Reizbedürftigkeit jedes ihnen dargebotene Stimulans mißbrauchen würde und tatsächlich mißbraucht hat. Das Cocain hat bei uns keine anderen, keine eigenen Opfer gefordert.

Den letzten Satz hat Freud hervorgehoben. Im weiteren Text bezieht er sich auch auf seine eigenen Erfahrungen mit Cocain, die bei ihm – erstaun–licherweise – nicht zur Sucht geführt haben.

Zweifellos trägt Freud mit dieser Verharmlosung zur Entstehung der Cocainwelle bei, die Europa und Amerika im frühen 20. Jahrhundert überrollt.

Cocain als Lokalanästhetikum Freuds Publikation "Über Coca" [6] enthält ganz am Schluss ein sehr kleines Kapitel "Örtliche Anwendung der Coca", das mit dem Satz endet: –"Anwendungen, die auf der anästhesierenden Eigen–schaft des Cocains beruhen, dürften sich wohl noch mehrere ergeben."

Das hat Freud richtig gesehen, er selbst hat aber keine Versuche dazu durchgeführt, obwohl die Gelegenheit dazu gegeben war. Bezüglich der Priorität der Nutzung der lokalanästhetischen Wirkung des Cocains am Menschen gibt es dann Auseinandersetzungen zwischen Leopold Königstein und Carl Koller, die zugunsten von Koller entschieden werden [15]. In seiner "Selbstdarstellung" aus dem Jahr 1925 schildert Freud die Geschichte wie folgt:

Ich kann hier rückgreifend erzählen, daß es die Schuld meiner Braut war, wenn ich nicht schon in jenen jungen Jahren berühmt geworden bin. Ein abseitiges, aber tiefgehendes Interesse hatte mich 1884 veranlaßt, mir das damals wenig bekannte Alkaloid Kokain von Merck kommen zu lassen und dessen physiologische Wirkungen zu studieren. Mitten in dieser Arbeit eröffnete sich mir die Aussicht einer Reise, um meine Verlobte wiederzusehen, von der ich zwei Jahre getrennt gewesen war. Ich schloß die Untersuchungen über das Kokain rasch ab und nahm in meine Publikation die Vorhersage auf, daß sich bald weitere Verwendungen des Mittels ergeben würden. Meinem Freunde, dem Augenarzt L. Königstein, legte ich aber nahe, zu prüfen, inwieweit sich die anästhesierenden Eigenschaften des Kokains im kranken Auge verwerten ließen. Als ich vom Urlaub zurückkam, fand ich, daß nicht er, sondern ein anderer Freund, Carl Koller, dem ich auch vom Kokain erzählt, die entscheidenden Versuche am Tierauge angestellt und sie auf dem Ophthalmologenkongreß zu Heidelberg demonstriert hatte. Koller gilt darum mit Recht als der Entdecker der Lokalanästhesie durch Kokain, die für die kleine Chirurgie so wichtig geworden ist, ich aber habe mein damaliges Versäumnis meiner Braut nicht nachgetragen.

Hier vollzieht Freud offenbar eine "Freudsche Verdrängungsreaktion", indem er die Schuld für sein "Versäumnis" einem anderen Menschen ankreidet. In späteren Jahren distanziert er sich dann von –seinen Cocain-Arbeiten und bezeichnete sie als "Allotrion" oder "Jugendsünden".

20 Zigarren täglich Während Freud trotz des wiederholten und gar nicht so seltenen Cocainkonsums nicht Cocain-abhängig wird (Thornton ist da allerdings anderer Meinung [16]), ist er von Jugend an bis zu seinem Tode nicotinsüchtig. Er raucht täglich etwa 20 Zigarren. Nur 1893–95, als er unter starken Herzbeschwerden leidet, schränkt Freud seinen Tabakkonsum ein. Seinem Hausarzt Max Schur bekennt er als älterer Mann [17]:

Ich begann mit 14 Jahren zu rauchen, zuerst Cigaretten, bald aber ausschließlich Cigarren, rauche auch heute (72ł J.) und schränke mich in diesem Genuß sehr ungern ein. Zwischen 30 und 40 Jahren mußte ich das Rauchen durch 1ł Jahre aufgeben wegen Herzstörungen, die vielleicht Nikotinwirkung, wahrscheinlich aber Folge einer Influenza waren. Seither bin ich meiner Gewohnheit oder meinem Laster treu geblieben und meine, daß ich der Cigarre eine große Steigerung meiner Arbeitsfähigkeit und eine Erleichterung meiner Selbstbeherrschung zu danken habe.

1923 wird bei Freud ein Plattenepithelkarzinom im Gaumen diagnostiziert, worauf eine Resektion eines Teiles des Unterkiefers und des Gaumens vorgenommen wird; über 30 weitere Operationen folgen. Freud trägt nun eine Gaumenprothese und muss, um die Zigarre zwischen die Zähne zu schieben, "das Gebiß mit Hilfe einer Wäscheklammer auf–stoßen" 18]. Wegen der starken Tumorschmerzen nimmt er nun auch Morphin. Am 23. September 1939 lässt er sich von seinem Hausarzt Schur die letzte (überdosierte) Morphinspritze geben.

Das Es war stärker als das Ich Wesentliche Kriterien für ein Abhängigkeitssyndrom nach ICD-10 sind bei Freuds Zigarrenrauchen erfüllt:

  • der starke Wunsch oder eine Art Zwang, die psychotrope Substanz einzunehmen;
  • eine verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des Konsums;
  • ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums;
  • der Nachweis der Toleranz;
  • der anhaltende Substanzkonsum trotz Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen.

Obwohl die Zusammenhänge zwischen Karzinogenese und Rauchen damals schon offensichtlich sind, unterschätzt der große Psychoanalytiker die Giftwirkung von Teer und Nicotin. Noch in der Gegenwart führt der Psychologe Jürg Kollbrunner das Entstehen der Krebserkrankung bei Freud auf psychische Ursachen, insbesondere das Fehlen echter emotionaler Beziehungen, zurück [19]. Er interpretiert die Zigarre als Penissymbol und die chirurgischen Eingriffe als Reduzierung der Erotisierung …

Klaus-Dietrich Stumpfe resümiert in seinem Aufsatz "Sigmund Freud und das Rauchen" [20]: "Das Ich war nicht in der Lage, das Es zu überwinden."

Demnach hätte Freud also durch sein eigenes Verhalten bewiesen, dass das Unbewusste die Persönlichkeit stärker beeinflusst als das Bewusstsein.

Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, wurde vor 150 Jahren geboren. Aus diesem Anlass beleuchtet die DAZ eine besondere Facette seines Lebens: seinen Umgang mit Cocain und Nicotin. Freud gilt als bedeutender Denker, bleibt aber in mancher Hinsicht umstritten. Als Neurologe befasste er sich mit der Wirkung von Suchtstoffen auf den Organismus. Er war einer der ersten, die die Pharmakologie des Cocains erforschten, und hat dessen Nutzen-Risiko-Relation völlig falsch eingeschätzt. Seine Therapieversuche mit Cocain schlugen fehl, seine Selbstversuche mit diesem Stoff öffneten ihm aber den Weg in das Reich des Unbewussten. Das Cocain machte ihn nicht süchtig, wohl aber das Nicotin.

Info

Auswahlbibliographie zur Freud-Biographik, zusammengestellt von Christfried Tögel: www.freud-biographik.de

"Ihre Frage nach den Zigarren entlockt mir das Geständnis, daß ich wieder rauche. Mit Rücksicht auf mein Alter und das Maß von Unbehaglichkeiten, das ich täglich zu ertragen habe, erscheint mir die Abstinenz und die etwa an sie geknüpfte Chance nicht gerechtfertigt. "

S. Freud, 1931 [20]

"Vom Tage Deines Verbots an habe ich sieben Wochen nicht geraucht. Es ging mir, wie erwartet, zuerst unerlaubt schlecht, Herzbeschwerden mit Verstimmung und dabei das gräuliche Elend der Abstinenz. Letztere ging nach etwa drei Wochen vorüber, erstere ermäßigten sich nach etwa fünf Wochen, aber ich blieb komplett arbeitsunfähig, ein geschlagener Mann. Nach sieben Wochen begann ich – wieder zu rauchen. "

S. Freud in einem Brief an den Berliner HNO-Arzt Wilhelm Fließ, 22. 6. 1894 [20]

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